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Onsen Tattoo Darf ich mit Tattoo im Onsen baden? Japanreise mit Tätowierung

Das muss man über Tätowierungen im Onsen wissen

 

Auf dem Weg ins heiße Onsen Bad kann es einen kalt erwischen: "No Tattoos!" steht da womöglich (auch auf Englisch) am Eingang. Und Tätowierungen können auf der Japanreise tatsächlich zum Problem werden. Dabei kommt die Popularität der aufwändigen farbigen Tätowierungen – auf einigen Umwegen – aus Japan! Doch warum sind Tätowierungen in vielen Onsen verboten und was soll man machen, wenn man ein Tattoo hat, aber trotzdem die gesundheitlichen Vorteile der heißen Quellen Japans auskosten möchte?

 

Das vermutlich größte Problem, dass die Japaner mit Tätowierungen in ihren friedlichen Onsen haben, ist die Verbindung, die sich für sie mit Tätowierungen im Allgemeinen ergeben: In Japan werden vor allem großflächige Tätowierungen mit den Schlägertypen der Yakuza assoziiert. Die Yakuza ist eine kriminelle Organisation in Japan – quasi die „japanische Mafia“ – deren Gang Mitglieder neben dem typischen Erscheinungsbild in Form von auffällig bunten Anzügen nämlich auch daran zu erkennen sind, dass sie am ganzen Körper tätowiert sind. Aus dieser Verbindung heraus werden auch alle Art Tätowierungen in Japan schnell mit dem organisierten Verbrechen der japanischen Mafia assoziiert und sind gerade bei konservativ eingestellten Japanern sehr verpönt. Im Onsen – wo man seine Kleidung nun einmal ablegt und ins Gemeinschaftsbad steigt – kann das also ein Problem sein. Denn da die japanischen Onsen zu Heilung und zur Schöpfung neuer Kraft dienen sollen, trägt so eine Verbindung – oder sogar eine Angst - natürlich nicht sonderlich zum Erholen bei.

 

Im Onsen nicht immer erwünscht

 

Kein Wunder also, dass Hotelmanager Tätowierungen nicht gern in ihrem Onsen Wellness-Bereich sehen. Viele Japaner haben zwar fast nie mit Yakuza zu tun, haben dafür aber genügend Yakuza-Filme gesehen haben, um sich von einem tätowierten Rücken zu erschrecken und aus der Ruhe bringen zu lassen.


Das müsste Japanreisende eigentlich nicht betreffen, doch in den letzten Jahrzehnten gab es Kampagnen gegen Korruption und organisiertes Verbrechen, die u. a. dazu geführt haben, dass zwischenzeitlich fast jedes öffentliche Bad (Sento) inklusive Onsen den Zutritt mit Tätowierungen formell untersagt und sich damit vorbehält, zügig gegen Bandenmitglieder vorzugehen. Und weil Regeln in Japan ganz strikt eingehalten werden, gilt das zumindest technisch auch für einen einzelnen Gekko am Knöchel einer deutschen Touristin in Japan.

 

Tätowierungen in Japan - Talisman oder Stigma?

 

Eigentlich haben Tätowierungen eine jahrelange Tradition in der Geschichte Japans: Bereits in der Jomon-Zeit (vor 300 v. Chr.) und bei den japanischen Ureinwohnern auf Hokkaido drückten farbige Markierungen vor allem im Gesicht Stammeszugehörigkeiten aus und zeigten an, dass der Tätowierte dem Schutz der Götter unterlag. Doch schon unter dem Einfluss der chinesischen Zivilisation ging dieser japanische Brauch verloren. In der Edo-Zeit ab 1600 wurden zuweilen verurteilte Verbrecher tätowiert, um sie sichtbar zu ächten.


Daraus entstand in einigen Gruppen am Rand der japanischen Gesellschaft der Brauch, sich selbst zu tätowieren, und parallel zu den technischen und stilistischen Fortschritten der Holzschnittkunst wurden auch die Tätowierungen immer elaborierter. Die Motive lehnten sich z. T. an die Holzschnitte an, und (teils illegal agierende) Tattoo-Meister gestalteten einen eigenen Kanon für Ganzkörper-Tätowierungen.


Die amerikanischen Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Besatzer nach Japan kamen, waren von den Körperbildern so fasziniert, dass die Technik in die USA exportiert wurde.


Heute gibt es auch in Japan öffentlich zugängliche Tattoo-Studios und auch „normale“ Japanerinnen und Japaner (allerdings nur wenige) lassen sich ein Tattoo stechen – aber angesichts der Preise und Wartelisten ist eine Tätowierung sicher kein typisches Souvenir von einer Japanreise. Vor allem nicht, wenn man einen japanischen Onsen besuchen möchte.

 

Wie kann man trotz Tattoo im japanischen Onsen baden?

 

Auf direkte Fragen an der Rezeption wird man meist das Badeverbot im japanischen Onsen für Tätowierte bestätigt bekommen, auch wenn man so gar nicht nach Yakuza aussieht. Eine Option wäre es dann natürlich, die Tätowierung einfach zu verdecken, jedenfalls wenn Größe und Position es erlauben. Je nach Größe ist das mit dem Onsen-Handtüchlein, einem Pflaster oder auch einer Klebekompresse gegen Muskelverspannungen (shippu 湿布) möglich, die es günstig in jedem Drogerieladen in Japan gibt.


Eigentlich gehören auch diese Klebekompressen nicht ins Onsen Bad, denn ein Onsen betritt man in der Regel so wie Gott einen geschaffen hat, aber mit einer Kompresse erregt man in der Regel kein Aufsehen. Generell werden Tätowierungen bei westlichen Ausländern und vor allem auch Ausländerinnen etwas toleranter gehandhabt als bei Einwohnern Japans, aber es liegt letztendlich im Ermessen des japanischen Onsen Betreibers, ob er bezüglich Tätowierungen in seinem Onsen flexibel ist oder nicht. Die letzte Alternative ist ansonsten, ein Familienbad oder ein Privat Onsen für eine bestimmte Zeitspanne zur Exklusivnutzung zu mieten, was in manchen japanischen Onsen-Hotels möglich ist.

 

Wo darf ich mit Tätowierung ins Onsen?

 

Die Seite "Tattoo friendly" informiert übrigens über Onsen, in denen Tätowierte ohne Probleme Einlass finden, sowie über die Strenge der Regeln verschiedener Onsen – sodass niemand bei seiner Japanreise mehr in Verlegenheit kommt. 

 

Die Onsen-Region Oita auf Kyushu hat eine eigenen Liste von japanischen Onsen, in denen man mit Tätowierung kein Problem bekommt: 100 Tattoo-allowed Hot Springs in Beppu, Japan

 

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