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Japanischer Film erobert die internationalen Leinwände Ein Überblick mit Reisetipps

In der internationalen Filmszene galt Japan lange Zeit eher als Underdog. Heute jedoch sind japanische Produktionen in aller Welt bekannt. Dies überrascht nicht, denn die Filmindustrie des Landes der aufgehenden Sonne gehört zu den ältesten und größten der Welt. Von Anime über Godzilla bis hin zu unbekannteren Genres – ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die japanische Filmbranche so vielfältig und außergewöhnlich ist wie kaum eine andere.

 

Der japanische Film blickt auf eine lange und äußerst vielfältige Tradition zurück. 1903 öffnete das erste japanische Kino seine Türen in Tokyo. Bereits im Jahr 1958 produzierte Japan mehr Spielfilme als Indien oder die USA. Während zu den Anfängen des japanischen Filmes zumeist Kabuki-Vorführungen für ein nationales Publikum abgefilmt wurden, traten in den 60er Jahren mit Godzilla & Co. japanische Science-Fiction-Filme ins internationale Rampenlicht.

 

Chihiros Reise ins Zauberland. (Studio Canal)

 

Während sich japanische Animationsfilme bereits seit den 80er Jahren weltweitem Interesse erfreuen, hat das Filmland Japan spätestens seit dem Oscar für Chihiros Reise ins Zauberland endgültig den internationalen Durchbruch erfahren. Heute sind auch hierzulande fast jedem japanische Produktionen bekannt – bewusst oder unbewusst. So zählen auch die Kinderserien Heidi und Biene Maja als japanisch-deutsche Kooperationen zu japanischem Anime. Dank wegweisenden Filminnovationen und kreativen Regisseuren ist japanischer Film heute international so erfolgreich wie nie zuvor. Einige der bekanntesten Namen sind Takashi Miike, Shion Sono, Sabu und Takeshi Kitano.

 

Anime – der weltberühmte japanische Filmstar

 

Anime ist der absolute Exportschlager der japanischen Filmbranche. Der Begriff Anime ist eine Ableitung vom englischen Begriff animation. Anime bezeichnet im Japanischen alle Animationsfilme – national, wie international. Im Deutschen wird er jedoch ausschließlich für japanische Produktionen verwendet. Animes gibt es schon lange, so stammt wohl einer der ersten Animes, Mukuzō Imokawa der Portier von Ōten Shimokawa, bereits aus dem Jahr 1917. Als Beginn der heutigen Anime Kultur wird aber die Anime-Adaption von Astro Boy 1963 angesehen, während die wohl berühmteste Anime Serie Neon Genesis Evangelion ist. Anime Film bietet komplexe Handlungsstränge und erwachsenengerechte Genres wie Science Fiction, Romantik oder Horror.

 

Der Anime "Your Name. – Gestern, heute und für immer" wurde ein internationaler Erfolg. Viele der Orte im Film exisitieren tatsächlich.

 

Auch hierzulande sind einige Anime auf Deutsch seit vielen Jahren nicht aus dem Fernsehen wegzudenken, wie etwa Pokémon oder Sailor Moon. Während es viele Anime Serien für Kinder gibt, reicht die große Welt des Anime jedoch viel weiter.

 

Ein Must-See in der japanischen Filmwelt: Studio Ghibli Filme

 

Wo von japanischem Animationsfilm gesprochen wird, ist das Studio Ghibli nicht weit. Das berühmteste japanische Animationsstudio kann viele internationale Kassenschlager wie Chihiros Reise ins Zauberland sein Eigen nennen. Anders als andere Studios setzt Ghibli für seine preisgekrönten und hochwertigen Produktionen auf wenige Computeranimationen und mehr auf klassische Animationstechniken, wie das Abfotografieren handgezeichneter Folien. Ghiblis Chihiros Reise ins Zauberland ist der meistausgezeichnete Zeichentrickfilm aller Zeiten. Ghibli-Gründer Hayao Miyazaki erhielt für den Film 2003 den Oscar als bester Animationsfilm. Aus Miyazakis kreativer Feder stammen weitere beliebte Ghibli Filme wie Prinzessin Mononoke, Das wandelnde Schloss oder Mein Nachbar Totoro. Letzterer gilt heute als der japanische Kinderfilm schlechthin und wird in der modernen Popkultur gerne zitiert, unter anderem auch bei den Simpsons. Auch hierzulande kennt jedes Kind Miyazakis Schaffen, denn er war unter anderem auch an der populären Heidi-Serie beteiligt. Die liebevoll und aufwändig gestalteten Studio Ghibli Filme sind so beliebt, dass in Tokyo ein eigenes Ghibli Museum geschaffen wurde. Zudem soll 2022 ein Ghibli-Themenpark eröffnen, sodass Japan-Besucher das fantastische Ghibli-Universum neben den Filmen bald auch in der realen Welt erleben können.

 

Japans außergewöhnliche Genres

 

Die Vielseitigkeit der japanischen Filmwelt drückt sich auch in der Menge der Genres aus. Viele davon sind in Deutschland kaum bekannt. Zu den außergewöhnlichsten Genres gehört wohl Kaiju, also japanische Filme mit Fantasiekreaturen und –monstern. Dazu gehören beispielsweise die US-Filme Pacific Rim und der Klassiker Godzilla. Das international berühmteste japanische Filmmonster aller Zeiten wird von Fans auch der König aller Monster genannt. Kein Wunder, denn Godzilla hat schon in über 30 Verfilmungen eine Rolle gespielt. Viele Kaiju-Filme gehören zum übergeordneten Genre Tokusatsu. Dieses setzt stark auf Spezialeffekte, zum Beispiel Science Fiction, Fantasy oder Horror, aber auch Superhelden-Serien wie die Kamen Rider- und Metal Hero-Serie oder Mecha-Dramas wie Giant Robo und Ambassador Magma.

 

Shin-Godzilla Movie-Poster

 

Ein weiteres besonderes Genre stellen Yakuza-Filme dar. Wie der Name schon andeutet, drehen sich diese Filme rund um die kriminelle japanische Organisationen, die Yakuza. Die jahrhundertealte Geschichte und vielen brutalen Traditionen der Yakuza bieten so viel Filmstoff, dass ihr Name ein eigenes Genre bezeichnet. In den Filmen lässt sich unter anderem auch nachvollziehen, warum Tätowierten in Japan oftmals der Zutritt zu Onsen verwehrt bleibt. Tattoos werden in Japan häufig mit den Yakuza assoziiert, denn Mitglieder dieser Organisationen drücken ihre Zugehörigkeit traditionell durch große Tätowierungen aus.

 

Darüber hinaus finden sich in Japan weitere, uns eher unbekannte Genres wie Jidaigeki (Jidai: „Zeitalter“, geki: „Drama“). Die Historienfilme sind im Kabuki-Theater begründet. Auch wenn die heutige Bedeutung dieses Genres etwas nachgelassen hat, sind sie immer noch einflussreich. Die Einflüsse des japanischen Historienfilms sind sogar in Hollywood zu finden. So sind angeblich die Jedi-Ritter des amerikanischen Star Wars-Regisseurs George Lucas von Jidai inspiriert.

 

Straße wie im Jidai-geki im Edo Wonderlang Nikko

 

Wer selbst einmal in die Welt des Jidai-geki eintauchen will, sollte unbedingt den TOEI Kyoto Studio Park besuchen - den einzigen Jidai-Geki Themenpark Japans der direkt neben dem eigentlich Studios liegt wo immer noch zahlreiche Filme und Serien des Genres gedreht werden.

 

Auf zur Nippon Connection

 

Wer nun Lust auf mehr bekommen hat, der schaut am besten im diesjährigen Programm der Nippon Connection vorbei, dem größten Festival für japanischen Film außerhalb Japans, das einmal im Jahr in Frankfurt am Main stattfindet. Wir sind auch meistens vor Ort!

 

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