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Origami Figuren Origami Japan – Bedeutung & Herkunft 折り紙

Origami Papier in Japan

 

Mit dem Begriff Origami werden in der Regel direkt die bunten japanischen Kraniche aus kunstvoll gefaltetem Papier assoziiert. Japan-Reisende können die weltweit bekannten Origami-Kraniche nicht nur als Symbol der Hoffnung und des Friedens an den Atombomben-Gedenkstätten in Hiroshima und Nagasaki und an anderen Kriegsdenkmälern (zum Beispiel auf Okinawa) entdecken, sondern die japanischen Symbolträger werden den Reisenden auch in vielen anderen Bereichen und Orten Japans auffallen. Gelegentlich wird den ein oder anderen auf seinem Japan-Trip auch ein kleiner gefalteter Kranich als Betthupferl auf dem Kopfkissen in seiner Unterkunft begrüßen. So ziemlich jeder waschechte Japaner weiß, wie man aus einem einfachen quadratischen Stück Papier die unterschiedlichsten Origami Meisterwerke wie Kraniche, Samurai-Hüte oder kleine Origami Schachteln zaubert – mindestens den Kranich aber können die meisten falten.

 

Origami - Die Kunst des Papierfaltens

 

Origami – von ori (falten) und kami (Papier) – heißt im Japanischen schlicht und einfach "gefaltetes Papier". In Japan jedoch geht das Handwerk des Origami Faltens, was auf den ersten Blick wie eine simple Bastelei für Kinder erscheinen könnte, weit über die bloße Kunst des Papierfaltens und der Kinderbeschäftigung hinaus. Abhängig von den Figuren, die der Bastler oder Künstler mit seinen Origami Fähigkeiten herstellt, hat jedes einzelne gefaltete Papier seine ganz eigene Bedeutung und steht als Symbol für eine ganz bestimmte Nachricht.

 

 

Wo kommt Origami eigentlich her?

 

Geschichten besagen, dass die Technik des Origami Faltens bereits 100 v. Chr. zur Zeit der Erfindung des Papiers in China entwickelt wurde. Von da an dauerte es jedoch mindestens 700 weitere Jahre, bis sowohl das Wissen um die allgemeine Papierherstellung sowie die damit verbundenen Möglichkeiten des Papierfaltens und den Vorläufern der Origami-Technik aus China direkt nach Japan kamen. Ob es sich zu diesem Zeitpunkt bereits um eine anerkannte Kunstform handelte, ist ungewiss.


Da die Herstellung von Papier zu jener Zeit jedoch ausgesprochen teuer war und entsprechend als Luxusgut galt, beschränkten sich die Umsetzung sowie das Wissen rund um die ersten Origami-Techniken auf spezielle Anlässe, wie z. B. religiöse Zeremonien, und waren somit nur einigen Wenigen zugänglich. An Shinto-Schreinen sieht man die weißen Origami Papierstreifen noch heute. Sie markieren heilige Bereiche oder werden als Wedel zusammengebunden und für Zeremonien verwendet.

 

Entwicklung des Origami

 

Je erschwinglicher das Papier wurde, desto umfangreicher wurden die Möglichkeiten, was damit gemacht werden konnte. Mehr Leute konnten sich Papier leisten und mehr hatten nun die Möglichkeit, sich überhaupt erst für Origami zu interessieren. Mit dem ansteigenden Interesse an der Origami Kunst stiegen auch die Ideen für die Umsetzung der verschiedenen Origami Techniken. Bereits im 18. Jahrhundert gab es das erste Buch mit Anleitungen für verschiedene Origami Figuren.

 

Mittlerweile erfährt die Origami Kunst einen regelrechten Boom. Über die vergangenen dreihundert Jahre sind in Japan die verschiedensten Techniken und Ideen rund um Origami entstanden. Wer sich heute ein Origami Buch kauft, findet darin nicht nur Anleitungen für klassische zeremonielle Origami Praktiken, sondern auch vieles darüber hinaus. Angefangen bei den weltberühmten Origami Kranichen über kunstvoll gefaltete Blumen bis hin zu einer großen Bandbreite an Falttechniken für Figuren aus dem Tierreich. Origami, heute als waschechte Kunstform anerkannt, bietet unzählige Möglichkeiten. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder können bereits frühzeitig für die Kunst des Papierfaltens begeistert werden. Ob Anfänger oder bereits bewährter Profi, jeder kann sich in die Origami Kunst einarbeiten und darin Spaß finden. Dabei können bereits entdeckte Formen ausprobiert und perfektioniert oder gleich etwas ganz Neues erfunden werden. Besonders beim Austüfteln neuer Ideen gilt: Ansteckungsgefahr! Denn hat man einmal mit dem Falten der Origami Figuren angefangen, fällt es schwer wieder damit aufzuhören. Allein der „Großmeister des Origami“, Yoshizawa Akira (1911–2005), soll Zehntausende Faltfiguren entwickelt haben. Er erfand neue Techniken für noch lebensechtere Figuren und verbesserte das System für schriftliche Faltanleitungen. Seine Bücher über japanisches Origami sind immer noch wegweisend für Papierfalt-Fans aus aller Welt.

 

Bedeutung der Origami Figuren

 

Neben dem einfachen Spaßfaktor, der beim Kreieren der kunstvollen Origami Figuren aufkommt, wird Origami noch mit so viel mehr verbunden. Besonders hervorhebenswert sind die unterschiedlichen symbolischen Bedeutungen, die mit den verschiedenen Papierbasteleien verbunden sind. Viele Origami-Figuren sind mit einer bestimmten Symbolik verknüpft. Ob es sich nun um die Friedenstaube, den ewig treuen Pinguin oder den Liebesschmetterling handelt, sie alle repräsentieren ihre ganz eigene Botschaft. Oft sagt das Basteln einer Origami-Figur mehr als tausend Worte.

 

Sadako und die 1000 Origami Kraniche

 

Die wohl bekannteste japanische Origami Figur ist der Kranich aus Papier (orizuru). Dem großen Mandschurenkranich mit dem roten Fleck auf dem Kopf sieht so ein Papierkranich zwar nicht mehr sehr ähnlich, doch die Origami Symbolik ist trotzdem eindeutig: Der Kranich steht in Japan für ein langes Leben, Glück und Unsterblichkeit. Mandschurenkraniche, von denen es im Norden Japans inzwischen wieder einige Tausend gibt, können bis zu 70 Jahre alt werden –  ganz schön alt für einen Vogel.

 

Der Origami Kranich wird in den Köpfen von Japanern häufig mit Sadako Sasaki verknüpft. Die traurige Geschichte des jungen Schulmädchens war es, die den Kranich in der Origami Kunst weltweit berühmt machte. Als Kleinkind überlebte das japanische Mädchen den Atombombenangriff auf Hiroshima im Jahr 1945. Als sie deswegen an Leukämie erkrankte und ins Krankenhaus kam, erzählte man ihr von einem alten japanischen Volksglauben, der besagt, dass man durch das Basteln von 1.000 Origami-Kranichen einen Wunsch frei habe. Um ihren Wunsch, wieder gesund zu werden in Erfüllung gehen zu lassen, faltete Sadako die besagten 1.000 Kraniche. Sie standen für ihre Sehnsucht nach Frieden und Harmonie und sollten gleichzeitig als ein Zeichen für all die Gefallenen des Krieges stehen, sodass diese niemals in Vergessenheit geraten würden. Mit nur 12 Jahren erlag Sadako ihrer Krankheit und schied von dieser Welt.

 

Sie wurde zu einem internationalen Symbol für die unschuldigen Opfer des Krieges. Ihre Mitschüler falteten auch nach ihrem Tod noch weiterhin Origami-Kraniche in Gedanken an das junge Mädchen. Noch heute ist Sadako deshalb vielen in Erinnerung geblieben und ihre Geschichte wird weiter erzählt. Schülerinnen und Schüler aus aller Welt (besonders aber aus Japan) basteln fleißig die weltberühmten Origami Figuren, fädeln diese an Ketten auf und hängen die Papierkraniche an das Kinderdenkmal in Hiroshima.


Doch auch die Origami Kraniche haben durch das junge Mädchen an Bedeutung gewonnen. Der Kranich aus Papier zählt zu den meistverbreiteten Origami Figuren weltweit. Vermutlich kann man heutzutage kein Origami-Buch mehr in die Hand nehmen, ohne darin eine Anleitung zur Herstellung des Origami Kranichs zu finden.

 

 

 

Der HIROSHIMA ORIZURU TOWER

 

Ganz in der Nähe der Atombombenkuppel befindet sich der HIROSHIMA ORIZURU TOWER, was auf Japanisch etwa "Faltkranich"-Turm bedeutet. Es ist also der Origami Kranich-Turm! Von der offenen Dachterrasse des 14-stöckigen Gebäudes hat man einen guten Blick über die ganze Stadt und auf das Friedensdenkmal. Bei gutem Wetter kann man auf der einen Seite bis zum Mt. Misen auf Miyajima sehen auf der anderen hat man einen guten Blick auf die Burg Hiroshima.

 

Wie der Name des Turmes schon verrät, geht es hier aber auch um die Origami Kraniche. Während sie außen die Fassade des Turms zieren, können Besucher im Inneren des Turms an Workshops teilnehmen, bei denen ihnen das Falten der Origami-Kraniche beigebracht wird. Ob mit Unterstützung oder ohne, Besucher können ihren eigenen Kraniche falten und als Zeichen des Friedens in die alle Stockwerke überspannende gläserne "Kranich-Wand" einwerfen.

 

 

Man kann einen Rundweg nach unten (oder auch nach oben nehmen). Die Wände jedes Stockwerks sind mit Kunstwerken von Künstlern verschiedener Generationen und unter dem in Hiroshima allgegenwärtigen Friedensthema gestaltet worden. Auch das im Tower befindliche Café bietet eine Origami-Thema in der Ausstattung - und viele Spezialitäten.

 

Der Eintritt zur Aussichtsplattform kostet 2,200 Yen für Erwachsen bzw. 1400 für Oberschüler (bis 17 Jahre), 900 Yen für Grundschüler (6-11 Jahre) und 600 Yen für Kleinkinder ab 4 Jahren.

 

Japanische Origami selber falten

 

Ein Besuch in Hiroshima oder Nagasaki ist ein guter Anlass, sich selbst am Origami Falten zu versuchen. Eigentlich braucht man nur ein Stück quadratisches Papier: Traditionell wird Origami ohne Schere oder Klebstoff hergestellt, auch wenn moderne Falttechniken zum Teil weiter gefasst sind. Ob nun von einem echten Origami Profi, von Video-Tutorials oder von Origami Anleitungsbüchern beigebracht, jeder kann sich in die Origami Kunst einarbeiten und seine ganz eigenen Kunstwerke erschaffen. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um simple Origami Figuren oder ausgefuchste Kreaturen handelt, jede Origami Figur ist ein ganz eigenes Kunstwerk.

 

Das passende Papier für Origami Figuren

 

Am besten fängt der Origami Anfänger mit der Lehre des Papiers an. Das passende Origami-Papier gibt es überall zu kaufen, exakt quadratisch und mit schönen Mustern. Das Falten geht am einfachsten, wenn das Papier zwar dünn ist, jedoch auch eine gewisse Robustheit aufweist. Oft ist auf der Packung von extra hergestelltem Origami-Papier schon eine Faltanleitung, zumindest für den weltberühmten Kranich, abgebildet. Wer sich der genauen Falttechniken noch unsicher ist oder noch gar nicht weiß, welche Figur er zaubern möchte, informiert sich in Büchern zu japanischem Origami oder mit Online-Tutorials (zum Beispiel unserem) oder fragt Japaner höchstpersönlich – wie gesagt, einen Kranich kann fast jeder Japaner falten.

 

Das Origami-Museum in Tokyo

 

In Tokyo befindet sich auch ein kleines Origami Museum (Origami Kaikan), in dem es Faltbücher (auch auf Englisch) und Papier, eine kleine Ausstellung mit Origami Kunstwerken und hin und wieder Workshops zum gemeinsamen Falten gibt. Wer direkt vor Ort ist, kann sich auch dort die Techniken des Origami aneignen und so von den Profis höchstpersönlich lernen. Häufig werden dort Workshops in Tourist Information Centers angeboten und zahlreiche weitere Anbieter haben ihre eigenen Origami Lernprogramme für Profis und Anfänger. Im Origami Museum in Tokyo kann die Kunst nicht einfach nur betrachtet werden, der Besucher kann mit Teilnahme am Workshop dort selbst Teil der Origami Community werden.

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