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Sumo Japan Sumo Sport Guide

Was ist Sumo?

 

Die weltweit bekannte Nationalsportart Japans heißt Sumo – eine Sportart, die tief in der  japanischen Tradition und Religion verwoben ist. Doch was ist Sumo und wie funktioniert diese Sportart überhaupt?


Bei der Sportart Sumo, handelt es sich um eine Form des Ringkampfs. Doch im Gegenteil zu Wrestling oder Boxen, hat die japanische Sumo Kunst einen besonderen traditionellen Hintergrund und genießt bei Japanern deshalb einen hohen Stellenwert. Deshalb sind auch die Kämpfer, die Sumotori, in Japan hoch angesehen. Sumo ist kein Teamsport, sondern wird im Kampfring von zwei Sumoringern im Wettkampf miteinander ausgetragen. Das Ziel des japanischen Nationalsportes ist es, den Gegner aus dem zuvor abgesteckten Kreis zu stoßen. Da die professionellen Sumoringer in speziellen Sumo Schulen ausgebildet werden und ein hartes Training zu ihrem Alltag gehört, dauert die Kämpfe in Regel nicht sonderlich lange und der Gegner ist häufig innerhalb von weniger Sekunden aus dem Ring getrieben. Wie im Fußball gibt es auch im Sumo Kampf verschiedene Liegen. Sumo Anfänger, die gerade erst mit ihrer Ausbildung begonnen haben, starten in der untersten Liga und arbeiten sich dann bis in die Profiliga vor. Wie bei den meisten Profisportlern, ist auch die Länge der Karriere eines Sumoringers begrenzt. In der Regel beginnt ein Sumotori seine Karriere recht jung, mit etwa 15 Jahren. Von seinem Karrierestart bis zum Ende seiner Laufbahn vergehen etwa 15-25 Jahre, bevor ein Sumoringer mit spätestens 40 Jahren seine Karriere beendet.

 

Viele Europäer sehen in einem Sumo Kampf vielleicht bloß beleibte Männer die miteinander ringen, doch der kräftige Körperbau ist im Sumo genau das worauf es ankommt. Die richtige Verteilung des Körpergewichts eines Sumoringers bietet die besten Gewinnchancen. Je mehr Gewicht den Sumoringer nach unten zieht, desto schwieriger ist es für seinen Gegner ihn aus dem Ring zu stoßen. Das Gewicht bietet dem Sportler Standfestigkeit und wird gemeinsam mit der richtigen Muskulatur und Kraft den Sumotori zum Sieg führen. Wer ein erfolgreicher Sumoringer werden möchte, sollte ein Gewicht von mindestens 150 Kilo vorweisen. Der derzeit schwerste Sumoringer bringt sogar ein stolzes Gewicht von über 300 Kilo auf die Waage und bietet seinem Gegner so eine besonders schwere Herausforderung ihn aus dem Ring zu stoßen.


Sumo-Turniere finden sechsmal im Jahr statt, und wenn es zeitlich passt, sollte man auf jeden Fall versuchen, den Besuch eines professionellen Sumo Turniers in die Japanreise zu integrieren! Was im ausländischen Fernsehen vielleicht als eine Art Wrestling der Megadicken herüberkommt, hat in Japan eine lange Geschichte und einen reichen kulturellen Hintergrund. Der Sumo Sport hat eine durchaus kultivierte und sehr heterogene Fangemeinde in Japan.

 

Sumo in der japanischen Tradition

 

Ursprünglich wurden in den japanischen Shinto-Schreinen Sumo Ringkämpfe zu Ehren der Götter durchgeführt, später dann auch am Kaiserhof – denn der Kaiser galt ja auch als Gott. Erst in der Edo-Zeit (1600-1868) entwickelte sich Sumo zu einem Sport mit festgelegtem Regelwerk und wurde so schnell zu Japans Nationalsport. Eine alter schintoistischer Reinigungsritus, die Sumo Ringe vor dem Kampf mit Salz zu reinigen, wird noch heute vor den Kämpfen durchgeführt. Nach japanischer Tradition sind es ausschließlich Männer, die die Kampfsportart ausüben. Eine offizielle Sumo Frauenliga gibt es bisher nicht. Tatsächlich ist der Sumo Sport so stark traditionell männlich, dass Frauen nicht mal ein Fuß in den heiligen Ring setzten dürfen. An den großen Sumo Turnieren dürfen sie nur als Zuschauerinnen teilnehmen.

 

Sumo: der japanische Sport mit religiösem Hintergrund

 

Neben dem traditionellen Hintergrund, ist auch der religiöse Aspekt beim Sumo Sport noch heute relevant für die Japaner. Das kann man beispielsweise daran sehen, dass über dem Sumo Ring ein Schrein-Dach hängt. Auch die Ringrichter tragen noch heute Kleidung, die eine starke Ähnlichkeit mit der der ranghohen japanischen Shintopriester hat. Zwischen den offiziellen Sumo Turnieren in den Hallen und Centern der japanischen Städte Tokyo, Osaka, Nagoya und Fukouka, gibt es auch öfters Sumo Wettkämpfe auf den Geländen von shintoistischen japanischen Schreinen, z. B. im April am Yasukuni-Schrein in Tokyo.

 

Sumo-Ring

 

Der erste Sumo Kampf Japans

 

Im Kojiki, einem halbfiktionalen Geschichtsepos aus dem 8. Jh., wird der erste Sumo Kampf Japans beschrieben: Die japanischen Götter wollten das Land in Besitz nehmen, das jedoch Okuninushi, dem Gott der Landwirtschaft und der Medizin, gehörte. Okuninushi ließ seine zwei Söhne entscheiden, ob sie ihr Land herausgeben wollten, woraufhin einer der beiden verlangte, den Konflikt mit einem Ringkampf zu entscheiden. Diesen ersten Sumo Kampf gewann ein Athlet, der von den japanischen Göttern gesendet wurde: der Donnergott Takemikazuchi. Takemikazuchi gewann den Kampf allerdings nur, indem er seine Hand in ein Schwert verwandelte. Anstelle des heutigen, uns bekannten Sumo Wettbewerbs, dessen Sieger anhand von Stärke und Standfestigkeit seinen Gegner zu Fall bringt, wurde der erste Sumo Kampf Japans also angeblich eher durch Geschick und Zauberei entschieden.

 

Wie funktioniert Sumo?

 

Zauberei und Magie gibt es im Sumo Kampf heutzutage natürlich nicht, trotzdem sind die Regeln beim Sumo denkbar einfach: Die Fläche auf der der Sumo Kampf ausgetragen wird, ist ein kreisrunder Ring, der mit einem runden umlaufenden Seil gekennzeichnet wird. Wer entweder außerhalb dieser Fläche den Boden berührt oder überhaupt mit einem anderen Körperteil als der Fußsohle innerhalb des Sumo Rings aufkommt, hat den Sumo Kampf verloren. Die Techniken, mit denen man den Gegner aus dem Ring drücken oder zu Boden werfen kann, sind allerdings erstaunlich vielfältig. Jeder Kämpfer geht mit seiner ganz eigenen Technik an einen Sumo Kampf heran. Einige Techniken sind das Ergebnis jahrelangen Testens, Übens und präzisen Ausfeilens. Wie in jeder Sportart, ist auch beim Sumo Ringen das Training und die Vorbereitung das A und O für den Sieg. Da auch jeder Gegner individuell ist, muss ein Sumo Kämpfer verschiedene Techniken und Strategien vorbereitet haben, um seinen Konkurrent aus dem Ring stoßen zu können.

 

Sumo Liga

 

Im Sumo gib es keine unterschiedlichen Gewichtsklassen, sondern, wie auch bei vielen anderen Sportarten, Abteilungen oder Ligen, innerhalb derer die Sumo Kämpfer auf- und absteigen können. Die höchste klassische Sumo Liga, heißt Makunouchi. Innerhalb der Makunouchi-Liga gibt es wiederum verschieden Ränge, für die erfolgreichen Sumo Ringer (rikishi, 力士).

 

 

Neben den klassischen Ligen und Rängen, gibt es in der Sumo Tradition einen „legendären“ Rang, in den ein Sumo Ringer nicht einfach automatisch durch erfolgreiches Ringen aufsteigen kann: der Yokozuna Rang. Der Yokozuna Rang stellt in der Gesellschaft der Sumo Ringer nicht nur den höchstmöglichen Rang, sondern auch eine besondere Ehre dar, denn es ist der einzige Rang, den nur speziell ausgewählte Sumos erreichen können. Er wird an besonders herausstechende Sumo Ringer auf Lebenszeit verliehen, sie können aus dem Yokozuna Rang, im Gegensatz zu allen anderen Rängen, also nicht absteigen. In den 300 Jahren, die es den Yokozuna Rang bereits gibt, wurde diese Ehre bisher nur 73 Kämpfern weltweit zuteilen. Bisher waren diese geehrten Sumos übrigens meist mongolische oder hawaiianische rikishi. Mit dem ehemaligen Sumo Ringer Kisenosato, der im Jahr 2019 seine Sumo-Karriere beendete, gibt es seit 2017 jedoch auch einen Yokozuna aus Japan.

 

Sumo Turniere und Tickets

 

Sumo Turniere (basho) finden immer in den ungeraden Monaten statt. Die meisten Turniere finden in der japanischen Hauptstadt statt, und zwar im Januar, Mai und September in Tokyo. Doch auch in den anderen ungeraden Monaten des Jahres gibt es in ganz Japan verteilt Sumo Turniere: im März in Osaka, im Juli in Nagoya und im November finden sie in der Stadt ganz im Westen Japans, Fukuoka, statt. Die teureren Plätze nahe am Ring sind zwar immer ziemlich schnell ausgebucht, aber oben in den Stuhlrängen ist es auch am Turniertag noch möglich, spontan ein Tagesticket und somit einen Platz zu bekommen und das Spektakel live erleben zu können.

 

Wie läuft ein Sumo Turnier ab?

 

Egal, ob man den Sumo Kampf nun im japanischen nationalen Fernsehsender NHK verfolgt oder ein Ticket zu den begehrten Sumo Turnier direkt in Japan vor Ort ergattert hat, die Sumo Turniere laufen in der Regel alle gleich ab. Für das Sumo Turnier werden die Sumo Kämpfer in zwei Gruppen zu je 15 unterteilt. Bei einem Sumo Turnier geht es jedoch nicht um den Gesamtsieg einer Gruppe, sondern um den Erfolg des einzelnen Sumo Ringers. Im Laufe der 15 Turniertage kämpft jeder Sumo Ringer der einen Gruppe gegen jeden aus der anderen Gruppe. Sumo Turniersieger ist derjenige mit den meisten Siegen.


Die Kämpfe der unteren Sumo Ligen beginnen bereits früh am Vormittag, nach dem Einlass der begeisterten Zuschauer. Im Anschluss finden die Kämpfe der zweiten Liga, der Juryo, statt. Das Turnier der Makunouchi-Liga, der nächsten Sumo Liga, beginnt gegen Nachmittag, in der Regel um 15:50 Uhr, mit dem zeremoniellen Einzug der Sumo Kämpfer.


Infos, Termine und Tickets auf der Homepage des japanischen Sumoverbands Nihon Sumo Kyokai: Official Grand Sumo Home Page.

 

Unser Sumo Tipp: Auch wenn kein großes Turnier stattfindet wird trainiert. Um ganz Nah dran zu sein, besucht ein Sumo-Morgentraining in einem der Sumoställe in Ryogoku in Tokyo. (Hier befindet sich auch das Sumo-Museum.) Verschiedene Anbieter haben schon vorab buchbare Touren zum Morgentraining mit Einblicken in den Sumo-Betrieb im Programm (z.B. H.I.S., Viator oder Voyagin).

 

 

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