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Tipps für nachhaltigen Tourismus in Japan Nachhaltigkeit und Ökotourismus auf der Japanreise

Nachhaltiger Tourismus in Japan – das kannst du tun!

 

Nachhaltigkeit ist dieser Tage in aller Munde und wir alle wollen und sollten unseren Teil dazu tun auch auf Reisen den Planeten und seine Ressourcen zu schonen. Das gilt natürlich auch im Japan Urlaub. Aber was kann man auf der Japanreise konkret vor Ort tun, um den ökologischen Fußabdruck klein zu halten? Wie reist man umweltfreundlich und nachhaltig durch Japan? Welche nachhaltigen japanischen Reiseziele kann man ansteuern und welche Organisationen mit nachhaltigem Anspruch kann man unterstützen?

 

Der Flug nach Japan

 

Tatsächlich entstehen im Urlaub der meiste CO2 Ausstoß bei An- und Abreise. Der lange Flug nach Japan ist deshalb per se natürlich nicht sonderlich klimafreundlich – doch lässt er sich kaum vermeiden. Zwar gibt es Abenteuerlustige und Weltreisende die ihre Reise nach Japan mit etwas mehr Zeit über die Verbindung mit der transsibirischen Eisenbahn, der Transsib, organisieren – doch natürlich hat nicht jeder so viel Urlaubszeit. Außerdem ist auch hier gute Vorplanung von Nöten, denn einige Fährverbindungen – zum Beispiel die von Wladiwostok nach Sakaiminato in der Tottori Präfektur – verkehren nicht jeden Tag und nicht zu jeder Jahreszeit. Zur Reise mit der Transsib gibt es im Netz viele Erfahrungsberichte und einige Anbieter wie Lernidee, haben die Reise mit der Transsib nach Japan sogar im Programm oder arbeiten sie aus.

 

Immerhin kann man heute wenigstens den CO2 Ausstoß kompensieren - wenn auch der Flug dadurch natürlich trotzdem nicht klimaneutral wird. Fluggesellschaften wie Lufthansa und viele Reiseveranstalter für Japanreisen bieten direkt eine Möglichkeit bei Buchung zu kompensieren oder kompensieren für den Kunden. Wer selbst tätig werden möchte kann diese bei den gängigen Anbietern wie zum Beispiel atmosfair, myclimate oder moorfutures, wobei man hier auch darauf achten sollte, dass man sinvolle Projekte zur Unterstützung auswählt. Wer lieber langfristig Projekte im heimischen Raum unterstützen will, der sollte auch Projekte wie den Urwald von Morgen oder die Renaturierung geschädigter Moore des NABU auf dem Schirm haben. Hier und bei anderen Umwelt- und Klimaschutzinitiativen gibt es zwar kein direktes Kompensationsangebot, dafür die Möglichkeit regionale Natur- und Klimaschutzintitativen zu unterstützen, deren Tun man auch leicht aus Deutschland überprüfen kann.

 

Eine andere Faustregel gilt gerade bei einem weit entfernten Ziel: Lieber einmal und länger vor Ort bleiben und es voll auskosten, dafür dann aber insgesamt übers Jahr nicht so oft reisen.

 

Leichtes Gepäck für die Japanreise

 

Gerade das Gewicht des Fliegers führt zu einem höheren Verbrauch und CO2 Ausstoß. Es lohnt sich deshalb beim Flug nach Japan – und meist auch für die erholsame Rundreise – leicht zu packen. Achten sollte man darauf, für das richtige Wetter Kleidung einzupacken. Waschen kann man vor Ort auch in vielen Hotels und Coin Laundries, so dass man auch hier sparsam packen kann. Hotels sind meistens auch umfassend mit Handtüchern, Seife, Fön und Wasserkochern und sogar Pyjamas ausgestattet, so dass man auch hier nicht alles eigens mitschleppen muss. Tipps zum Reisen nach Japan nur mit Handgepäck findet ihr zum Beispiel bei Japanliebe und Japan Digest.

 

Reisen mit Japan Rail Pass und dem Shinkansen

 

Für die Reise innerhalb Japans gibt es mehr Alternativen bei Verkehrsmitteln, man kann Optionen wählen die weniger Energie verbrauchen und weniger CO2 und Feinstaub produzieren. Schon deshalb sollte man auf der Japanreise Inlandflüge wo es möglich ist vermeiden und öffentliche Transportmittel nutzen. Zum Glück ist nachhaltiges Reisen in Japan, wenn man erstmal dort angekommen ist sehr einfach.

 

Auf den vier japanischen Hauptinseln Honshu, Hokkaido, Shikoku und Kyushu kommt man mit Zug oder einer Zug-Buskombination eigentlich überall hin. Oft ist der Shinkansen sowieso die schnellste und bequemste Alternative! Noch dazu kann man mit dem Japan Rail Pass, einem speziellen Ticket für Touristen, recht günstig und nachhaltig viel vom Land sehen.

 

Ein Mietwagen mag große Freiheit in der Urlaubsplanung versprechen, doch zu zweit in einem Auto zu sitzen, ist für die Umwelt auch im Urlaub nicht besser als zu Hause. Auch hier gilt vorher abzuwägen: Nicht in jeder Region ist ein Mietwagen in Japan wirklich besser als der japanische Zug.

 

Nachhaltige Unterkünfte und Hotels in Japan

 

Auch in puncto Japan Unterkunft stehen verantwortungsbewussten Reisenden attraktive Alternativen für den nachhaltigen Japan Urlaub zur Auswahl. Immer mehr japanische Hotels und Unterkunftsanbieter sind sich der Nachhaltigkeitsproblematik bewusst und deshalb stärker ökologisch unterwegs.

 

Das Iriomote Hotel auf der gleichnamigen subtropischen Insel in der südseehaften Inselpräfektur Okinawa will das erste Ökotourismus-Resort Japans werden. Das Resort will einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und eine Struktur für nachhaltigen Tourismus schaffen, die das einzigartige Weltnaturerbe der Insel bewahrt.

 

Auch in der Präfektur Yamagata in der Tohoku Region, einer der wichtigsten Reisanbauregionen Japans, gibt es ein Hotel-Vorzeigeprojekt. Das hier 2018 eröffnete SUIDEN TERRASSE wurde vom renommierten Star-Architekten Shigeru Bahn so entworfen, als würde es auf einem Reisfeld schwimmen. Für den Bau kamen neben natürlichen Materialien auch Dachziegel eines Hauses zum Einsatz, das 2016 nach einem Erdbeben einstürzte.

 

Doch auch im tourismusintensiven Kyoto gibt es nachhaltige Optionen, etwa das GOOD NATURE HOTEL, das sich mitten in der geschäftigen Stadt in einem Einkaufskomplex befindet und weltweit das erste Hotel ist, das als umwelt- und gesundheitsbewusstes Gebäude zertifiziert wurde.

 

Mülltrennung und Müllvermeidung in Japan

 

Getrennt wird im öffentlichen Raum und in Hotels wenig, und wenn, dann in „brennbar/nicht brennbar“ (可燃ごみ/不燃ごみ bzw. 燃える/燃えない). Je nach Gemeinde heißt das etwas anderes, denn es kommt auf die Temperatur der Müllverbrennungsanlage an – am besten orientiert man sich an dem, was in den einzelnen Müllkörben bereits eingeworfen ist. Auch wenn Japan nun ebenfalls keine kostenlosen Plastiktüten mehr anbietet, bleiben die Phrasen „sono mama“ = „So wie es ist, gleich so“ oder „fukuro nashi“ = „ohne Tüte“ nützliche Redewendungen für die Müllvermeidung beim Einkauf in Japan.

 

Getränke kauft man besser in größeren Flaschen und füllt gegebenenfalls mal in eine kleinere um – kleine Plastikflaschen brauchen pro Liter viel mehr Plastik, und Mehrwegflaschen oder Pfand gibt es in Japan bisher nicht. Das Wasser aus der Leitung ist in ganz Japan trinkbar und oft schmeckt es sogar ganz gut!

 

Wegwerfstäbchen bekommt man in sehr vielen Restaurants in Japan – wer sich gleich anfangs ein paar Stäbchen als Souvenir kauft und immer die eigenen benutzt, rettet auf der Japanreise vielleicht ein Bäumchen. „My-hashi“ heißt das Konzept in Japan, „Meine Stäbchen“. Transportieren kann man die eigenen Stäbchen in einer Plastikbox oder einem Einschlagtuch.

 

Japanische Stäbchen aus Holz im Restaurant Haze in Saga

 

Viele Hotels in Japan bieten an, dass man seine Amenities (die Ausstattung an Mini-Shampoos und Kleinigkeiten) an der Rezeption ungenutzt abgeben kann. Falls Amenities wie Shampoo geöffnet wurden, sollte man sie einfach mitnehmen und zu Ende nutzen. Sie werden sonst weggeworfen, auch wenn sie nur halb leer sind.

 

Energieverbrauch einschränken

 

Die Regel sollte überall auf der Welt gelten: benimmt dich im Hotel so, als ob du die Stromrechnung selbst bezahlst. Vor allem fürs Kühlen oder Heizen: Als Tourist kann man da die Klimaanlage im Hotelzimmer erst mal abschalten und schauen, ob sie wirklich benötigt wird.

 

So wie in Europa kann man das Hotelzimmer nur aufräumen lassen (das heißt in der Regel oft auch Betten neubeziehen) und Handtücher nur austauschen lassen, wenn es gewünscht ist. Also nicht vergessen die „Do not Disturb“-Hinweiskarte an die Tür zu hängen!

 

Getränkeautomaten stehen an jeder Ecke, mit gekühlten oder heißen Getränken. Leider verbrauchen sie ziemlich viel Strom – da ist die große Flasche aus dem Konbini oder Supermarkt eine umweltfreundlichere Option, manchmal auch ungekühlt aus dem Regal.

 

Japanisches Essen, regionale Lebensmittel und vegane Ernährung

 

Die gute Nachricht ist: Japanisches Essen ist auf der Japanreise super umweltfreundlich! In der Regel kommen die Zutaten in Supermärkten und Restaurants aus der Region und sind sehr saisonal. Gerade Gemüse und Obst wird oft lokal angebaut und es wird viel Wert auf lokale und saisonale Bio-Spezialitäten gelegt.

 

 

Als Inselnation ist Japan natürlich besonders für Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten bekannt, und natürlich ist die Überfischung der Meere ein weltweites nicht nur Japan betreffendes Problem. Gerade die beliebtesten Fischsorten sind deshalb häufig von Überfischung bedroht. Es lohnt sich deshalb auch in Japan darauf zu achten, welcher Fisch auf den Teller kommt. Besonders bedroht (wenn leider auch lecker!) sind zum Beispiel der Blauflossen-Thunfisch (Maguro) und der Süßwasser-Aal (Unagi). Krustentiere, Tintenfisch und Seeigel sind häufig die nachhaltigeren Optionen. Es lohnt sich aber auch in Japan beim Einkauf auf die gängigen ASC und MSC Siegel zu achten, die man auch aus Deutschland kennt.

 

Wer lieber ganz verzichtet, findet in Japan jedoch auch wunderbare vegetarische und vegane Alternativen selbst als Belag für das leckere Sushi – von Tofu über Natto zu Omlette und saisonalem Gemüse.

 

Vegetarisches Essen und vegane Restaurants in Japan? Gibt es ebenfalls und ist gerade in den größeren Städten kein Problem. Auch die Happy Cow App hilft in ganz Japan bei der Restaurantsuche. Mehr dazu in unserem Artikel zum Thema.

 

Eine Übersicht über nachhaltige Restaurants in Japan gibt es bei Food Made Good.

 

Reisetipps für nachhaltigen Tourismus-Ziele in Japan

 

Wer im Japan Urlaub besonders auch an nachhaltigem Tourismus interessiert ist, findet viele wunderbare Angebote von Fahrradfahren bis zu Begegnungen mit lokaler Kultur und Tradition. Verschiedene Aktivitäten eigenen sich besonders, um dem japanischen Verhältnis zu den reichen Naturschätzen im Land auf einer Reise näher zu kommen – man kann zum Beispiel ein Training bei Bergasketen in Tohoku absolvieren oder einige der zahlreichen Nationalparks Japans besuchen. Auch daneben gibt es schon zahlreiche wegweisende Projekte und Erfolgsgeschichten aus Japan. Zwölf davon nahm die Non-Profit-Organisation „Green Destinations“ Anfang Oktober 2021 in ihre Liste der „100 besten Stories über Nachhaltigkeit im Tourismus“ auf:

 

 

Auch die Region Wakayama wurde 2021 von der Lonely-Planet-Community zum Sieger der Lonely Planet Reader’s Choice Awards 2021 für nachhaltige Produkte gewählt.

 

Hier stellen wir euch einige weitere Projekte und Orte vor, die sich speziell dem nachhaltigen Tourismus in Japan verschrieben haben.

 

Japan Nature Network – Artenschutz und Eco Tours

 

Das Japan Nature Network ist ein Verbund verschiedener Organisationen und Regionen in ganz Japan, die sich dem Schutz des japanischen Artenreichtums und Japans großartiger Naturschätze von den nördlichen Ausläufern von Hokkaido bis zu den abgelegenen südlichen Ogasawara Inseln verschrieben haben. Japans Wälder und der die Inselnation umgebene Ozean strotzen nur so vor Biodiversität. Dieses vielfältige Ökosystem bietet einen Lebensraum für eine Fülle an Lebewesen – von Flughörnchen und Bären bis zu Haien und Korallenriffen.

 

 

Es gibt viele indigene Arten, die nur in Japan vorkommen, und Ziel des Japan Nature Networks ist es die einzigartigen Lebensräume zu schützen. Zusätzlich bietet es nachhaltige Wander- und Trekkingrouten und eine Sightseeing-Infrastruktur, an um Gästen aus Übersee bei ihren Naturreisen durch Japan zu helfen. Damit soll das Verständnis für Japans Natur im In- und Ausland gefördert werdet und diese einzigartigen Naturwelten sorgfältig geschützt werden.

 

Schon wer eine normale erste Japanreise zu den Hauptzielen plant, kann einige der Regionen des Japan Nature Network einfach mit dem Shinkansen erreichen und zum Beispiel in Karuizawa beim Naturschutzverrein Picchio Touren in den Wäldern Naganos buchen, wo Experten auch in den Lebensraum der hier ansässigen japanischen Kragenbären und der Musasabi, dem japanischen Riesengleithörnchen, führen.

 

 

 

Zero Waste Dorf mit Hotel

 

Eine ganz besondere Erfolgsgeschichte der Nachhalitgkeit ist das Dorf Kamikatsu in der Tokushima-Präfektur auf der japanischen Insel Shikoku. Früher lebte das Dorf im Wesentlichen von der Forstwirtschaft, von der heute nur noch vernachlässigte Zedernwälder übrig geblieben sind. Hier entstand die ehrgeizige Idee Wege zu finden, ausnahmslos alles zu Recycling, so dass kein Müll mehr entsteht und die „Zero Waste“-Bewegung auch als Dorfgemeinschaft zu organisieren. In Kamikatsu, nur eine Stunde von der mit dem Shinkansen erreichbaren Stadt Tokushima entfernt, ist heute das Zuhause des Kamikatsu Zero Waste Centers, dass in Form eines Fragezeichens gebaut wurde. Hier kann man sich über die Zero Waste Projekte informieren, Craft Beer aus der dorf-eigenen Rise & Win Brewing Ökobrauerei versorgen und direkt im Hotel Why, einem der ersten Zero Waste Hotels der Welt, übernachten.

 

 

Nachhaltige Touren mit dem Setonaikai Ecotourism Association

 

Das Seto-Binnenmeer (Setonaikai) liegt zwischen den japanischen Hauptinseln Honshu, Kyushu und Shikoku. Die ruhigen Gewässer erstrecken sich über mehr als 400 Kilometer von Osaka bis Kitakyushu. Hier finden sich rund 3.000 japanische Inseln, von denen viele bewohnt und durch ein kreuz und quer verlaufendes Netz von Fähren verbunden sind.

 

Die Setonaikai Ecotourism Association bietet seit 2012 Ökotouren für internationale Gäste hauptsächlich auf Miyajima und im Raum Hiroshima an, mit dem Ziel, die natürlichen Ressourcen, die Biodiversität sowie die Kultur und Geschichte der Inseln der Region zu schützen und zu erhalten.

 

 

WWOOFing - Organic Farming in Japan

 

Das internationale „Netzwerk World Wide Opportunities on Organic Farms“ (kurz WWOOF) gibt naturverbundenen und interessierten Reisenden die Möglichkeit, in Form von Aufenthalten und freiwilligen Einsätzen das Leben und Arbeiten auf Biobauernhöfen kennenzulernen und so auch in Kontakt mit Einheimischen zu treten. Auch in Japan ist es möglich das ländliche Leben beim WWOOFing auf japanischen Bauernhöfen hautnah kennenzulernen und ganz abseits von Touristmusströmen an Hunderten von Orten in ganz Japan dem Alltagsstress entkommen - und dabei noch etwas über die japanische Lebensart, Gesellschaft und zum Beispiel den Reisanbau lernen.

 

Mehr zu Farmstays und WWOOFing in Japan gibt es hier.

 

Weiterführende Links zu Nachhalitigkeit auf der Japanreise

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