HOME Back

Use the

Planning a Trip to Japan?

Share your travel photos with us by hashtagging your images with #visitjapanjp

Motorsport in Japan

Die meisten Japan Fans kennen das Land wohl primär für seine reiche Kultur, das außergewöhnliche Essen und den Trubel in den Großstädten. Die stärksten internationalen Fangemeinschaften, die ihren Ursprung in Japan finden, sind wohl die der Anime, Cosplay und Manga Fans, doch auch der japanische Motorsport erfreut sich international einer beachtlichen und immer weiter wachsenden Fangemeinschaft.

 

Motorsport ist in Japan als "Ōto Rēsu" (Katakana für Auto Race) oder Autorennen bekannt und als Sportart dort sehr beliebt. Neben dem klassischen Auto-Rennsport, findet auch der Motorrad-Rennsport in Japan großes Ansehen. Ōto Rēsu gehört neben Kyotei, dem Motorbootrennen, Keirin, dem Radrennen, und Keiba, dem Pferderennen, zu den vier japanischen Volkssportarten. Da die Ōto Rēsu Motorradrennen in Japan als öffentliche Sportveranstaltungen gelten, sind Wetten und Tippspiele dort übrigens legal.

 

 

Japan ist nicht nur die Heimat von bekannten Automobilherstellern und Motorradmarken wie Toyota, Honda und Suzuki, sondern verfügt auch über eine äußerst interessante Tuning Szene. Denn die Tuning-Regeln und Zulassungsvorschriften für getunte Fahrzeuge innerhalb Japans, das in manchen Kreisen auch „Tuningland“ genannt wird, unterschieden sich deutlich von denen in Europa und sind weniger streng. Neben der Leidenschaft zum Motorsport, die viele Japaner und Japanerinnen verbindet, wird zum Tuning natürlich auch ein großer Wissensschatz benötigt. Und da können viele Japaner Punkten. Mit der Erfahrung, die sie durch ihre verschiedenen Automobilhersteller gewinnen konnten, liegt Japanern die Motortechnik quasi im Blut. Zahlreiche Japaner haben nicht nur die Leidenschaft, sondern auch das nötige Know-How, um den Motorsport und die Automobilindustrie voran zu bringen.

 

Was ist Grachan-Tuning?

 

Motorsportfans in ganz Japan verbringen ihre Freizeit damit, ihre Autos umzulackieren und zu tunen und ihre Motorräder aufzumotzen. Das Grachan-Tuning steht stellvertretend für die Auto- und Tuningszene in Japan, bei der so ziemlich alles erlaubt ist. Da die Höchstgeschwindigkeit auf japanischen Straßen bei 120 km/h liegt und ein Tuning mit dem Fokus Geschwindigkeit nur wenig genutzt werden kann, dreht sich in der japanischen Tuning Szene alles um die Optik der Flitzer. Grelle, auffällige, neonfarben lackierte Schlitten sind keine Seltenheit auf den Straßen Japans. Häufig hat es sich mit der besonderen Lackierung aber noch nicht getan. Um auch innerhalb der Tuning Community herausstechen zu können, werden neben den bereits auffälligen Farben der Autos Symbole oder sogar richtige Kunstwerke auf die Autos lackiert. Sterne, Flammen, Totenköpfe oder sogar echte Personen oder Anime- und Videospiel-Figuren – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Doch das sind nur die Upgrades, welche die Tuner mit der Karosserie ihrer Wagen vornehmen. Auch innerhalb der japanischen Wagen wird fleißig getuned und geschraubt: Neue Leder- oder Plüschsitze, abgefahrene Lenkräder und alle möglichen Dekorationen gehören dazu.

 

Doch die Optik ist natürlich nicht alles. Neue verlängerte Auspuffrohre, verdickte Spoiler, neue Scheinwerfer oder Vertiefung der gesamten Karosserie – je auffälliger, desto besser. Gerade in den Großstädten Tokyo, Yokohama und Nagoya können Touristen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mal einen der getunten Wagen erblicken, ob nun komplett legal getuned oder immerhin mit der ein oder anderen nicht ganz so legalen Erweiterung.

 

Der Aufstieg der japanischen Straßenrennen

 

Die Geburt des Driftens in den 70er Jahren spielte eine große Rolle für die folgende Entwicklung der japanischen Autokultur. Driften ist heute weltweit ein gängiger Begriff, der bereits in vielen Filmen aufgenommen wurde – jeder kennt sicher „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ wenigstens vom Hörensagen – und mittlerweile sogar eine ganz eigene Sportart ist. Viele wissen jedoch gar nicht, dass die Kunst des kontrollierten und anhaltenden Übersteuerns eines Wagens ihre Wurzeln in Japan hat.

 

 

Mit dem was wir heute driften nennen, konnte der Japaner Kunimitsu Takahashi, ein bekannter Motorradrennfahrer, der sich in den 70er Jahren dem Automobilsport zuwandte, nicht nur einfach Rennen gewinnen, sondern auch das Publikum für sich und seinen Fahrstil begeistern. Es dauerte nicht lange, bis andere Fahrer begannen, seinen Fahrstil zu imitieren. Auch die Straßenrennszene in Tokyo übernahm in den 1980er Jahren das Driften, nachdem der Erfinder des Straßendriftens, Keiichi Tsuchiya, in einem von ihm produzierten Video zum ersten Mal auf den Straßen Japans driftete.

Das Dragrace, bei dem auf einer geraden Strecke die Geschwindigkeit eines Autos auf die Probe gestellt wird, definierte zwar vor allem den amerikanischen Straßenrennsport, doch auch die Japaner nutzten ihre ausgedehnten Autobahnschleifen, um so genannte "Peak Velocity" Rennen abzuhalten. Der bekannteste dieser Autobahnabschnitte ist „Wangan“, oft auch als Bayshore Route bezeichnet: eine Umgehungsstraße bei Tokyo, die umliegende Küstenstädte miteinander verbindet. Gegen Mitternacht war die Gegend dort meist recht verlassen und die Strecke, die durch Tunnel und Brücken die Inseln miteinander verbindet, bot japanischen Racern den perfekten Rahmen für ein Straßenrennen inmitten Japans. Ein schnelles Auto reichte jedoch nicht aus, um eins dieser Rennen gewinnen zu können; Geschicklichkeit war ebenso wichtig. Driften wurde zu einer entscheidenden Strategie unter Straßenrennfahrern für den Erfolg bei diesen Hochgeschwindigkeitsrennen. Als immer mehr Rennfahrer an diesen illegalen Straßenrennen teilnahmen, entstanden schnell Rennclubs innerhalb der Racing Community. Darunter auch der Midnight Club, der sich schnell zum bekanntesten Rennclub Japans entwickelte. Als bei einem illegalen Straßenrennen des Midnight Clubs im Jahr 1999 bei einem Unfall sechs Fahrer verletzt und einer getötet wurde, wurde der Club aufgelöst.

 

Das Ende des Midnight Club bedeutete auch das Ende der goldenen Ära der japanischen Straßenrennen. Allerdings ist der Straßenrennsport in Japan noch nicht ganz ausgestorben. Es gibt immer noch Clubs, vor allem in der japanischen Hauptstadt, die sich zu allen Gelegenheiten mit- und gegeneinander auf den Straßen Tokyos messen. „Kanjozoku“, ein in Osaka ansässiger Autorennclub, hat unter seinen Mitgliedern ausschließlich Honda Civic Fans. Alle Autos der Clubmitglieder sind Civics, die sich in Form, Größe und Leistung voneinander unterscheiden. Obwohl Straßenrennen hauptsächlich in den japanischen Großstädten stattfinden, werden sie gelegentlich auch auf Bergstraßen ausgetragen, die nachts meist leer sind. Solange es in Japan noch Autoclubs gibt, werden auch Straßenrennen nie aussterben. Doch Achtung: Legal sind viele immer noch nicht und eine Teilnahme von Reisenden wird unbedingt abgeraten!

 

Was ist "Tokyo Drift"?

 

Der dritte Teil der erwähnten Auto-/Actionfilmreihe „Fast and Furios: Tokyo Drift“, gibt die damalige Auto- und Straßenrennkultur Japans im Jahr 2006 ziemlich akkurat wieder. Das Aussehen der Autos, der Ablauf und die Bedeutung der illegalen Straßenrennen, sowie die Relevanz des Driftens, um das sich der ganze Film dreht, wurden in Tokyo Drift gut eingefangen. Obwohl einige Teile davon fiktionalisiert und in einigen Fällen übertrieben wurden, um zur spannenden Handlung des Films beizutragen, bietet „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ neben Unterhaltung auch noch realitätsnahe Einblicke in die damalige japanische Straßenrennen Szene.

 

Japanische Motorsportrennen und ihre Fans

 

Die Leidenschaft für Automobile und für den Motorsport der Japaner hat sowohl die allgemeine Autoindustrie sowie die Rennsportindustrie in Japan über die Jahre gestärkt und immer wieder beeinflusst. Für viele Japaner ist Motorsport nicht nur persönliches Interesse, sondern sogar einalltägliches Hobby. Wer nicht selbst am Motor- oder Rennsport teilnimmt, schaut es sich stattdessen von den Tribünen der zahlreichen Rennstrecken aus an.

 

 

Das wohl bekannteste Rennen Japans ist das Formel 1 Rennen in Suzuka. Bei dem Rennen, das seit 1987 31-mal ausgetragen wurde, haben bereits viele legendäre Formel-1-Fahrer gewonnen und sich somit einen Namen in der japanischen Motrosportgeschichte gemacht. Der Durchschnittsbürger kann zwar nicht in sein Auto steigen und gegen Lewis Hamilton antreten, aber er kann den gleichen Nervenkitzel erleben, wenn er am Rand steht, zuschaut und seinen Lieblingsfahrern zujubelt. Die Formel-1-Saison wird jedes Jahr von über 1,4 Milliarden Zuschauern verfolgt. Innerhalb der letzten zehn Jahre, ist die Fangemeinschaft des Rennsports regelrecht explodiert. Viele Zuschauer haben das Rennfahren zu einer regelmäßigen Wochenendbeschäftigung gemacht. Auch die Zahl der Wetten auf die Formel 1 Rennen in Japan sind in die Höhen geschossen. Wer Sieger wird, ob es zu einem Unfall kommen wird - Online-Wetten können bei der Formel 1 in Japan auf so ziemlich alles gesetzt werden.

 

Die F1 Strecke Suzuka in Japan

 

Soichiro Honda, der für sein Automobilunternehmen die Honda Corporations bekannt ist, war ein japanischer Unternehmer mit hochgesteckten Zielen. Er setzte den Bau einer Teststrecke in Bewegung, welche die Marke Honda so zu einer dominierenden Kraft in der Automobilindustrie machen sollte. Dieser Plan legte im Jahr 1962 den Grundstein für die japanische Rennstrecke Suzuka. Die klassische "Crossover"-Strecke von Suzuka, die wir heute kennen, wurde von dem Niederländer Hans Hugenholtz für Honda entworfen. Neben der eigentlichen Rennstrecke wurde von Hugenholtz noch der Vergnügungspark Namens „Motopia Park“ für die Mitarbeiter Hondas und deren Familien entlang des Kurses errichtet.

 

Obwohl der Kurs bereits im Jahr 1962 erbaut wurde, wurde die japanische Rennstrecke Suzuka erst viel später in den offiziellen Formel-1-Kalender aufgenommen, nämlich 1987 für den Grand Prix von Japan. Aufgrund seiner schnellen Richtungswechsel und der verschiedenen Kurventypen, zählt Suzuka zu einer der anspruchsvollsten Strecken und ist immer ein Highlight für Formel-1-Fans innerhalb und außerhalb Japans. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke ist nach wie vor eine ultimative Herausforderung für die Fahrer, und bringt sie an ihre Grenzen.

 

Suzuka ist nicht nur eine der ältesten Formel-1-Strecken, sondern auch eine der Wichtigsten. Da der Große Preis von Japan im Formel-1-Kalender immer recht weit hinten steht, wurden in Suzuka bereits viele Weltmeisterschaften entschieden. Besonders in den Anfangsjahren der Strecke kam dies häufig vor. Dazu gehören unter anderem der Titel von 1988, der von Ayrton Senna gewonnen wurde, der Titel von 1989, der an Alain Prost ging, und die Weltmeistertitel von 1990 und 1991, die in beiden Jahren wieder von Senna gewonnen wurden. Auch die deutschen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und Sebastian Vettel konnten wenigstens einen ihrer Titel im Großen Preis von Japan gewinnen.

 

 

Der Fuji Speedway in Oyama, der sich im Besitz von Toyota befindet, ersetzte Suzuka im Formel-1-Kalender für die Saisons 2007 und 2008, da die Strecke vom Streckendesigner Hermann Tilke umgestaltet und renoviert wurde. Der Große Preis von Japan sollte ab 2009 eigentlich abwechselnd in Suzuka und Fuji stattfinden. Suzuka erklärte sich jedoch bereit, den Großen Preis von Japan in den Jahren 2009, 2010 und 2011 auszurichten, nachdem Fuji im Juli 2009 erklärt hatte, dass die Strecke nicht mehr auf dem F1-Kalender stehen würde.

 

Die Rennstrecke ist ein Muss für Touristen, denn hier gibt es eine neben den klassischen F1-Momenten und Erlebnissen auch noch eine besondere Gruppe von Fans, die sich als Formel-1-Rennfahrer verkleiden, um ihren Idolen Tribut zu zollen, sowie ein Riesenrad und köstliches japanisches Essen.

 

 

 

Beliebte Rennstrecken in Japan

 

Ob in speziell hergestellten Rennwagen über die Profi-Strecken flitzen, kurvenreiches Ausmanövrieren auf dem Motorrad üben oder die Grenzen des eigenen Wagens auf den Straßen testen, Japan bietet Motorsport Fans zahlreiche Möglichkeiten ihr Hobby auszuleben. Auf verschiedenen Rennstrecken innerhalb Japans können nicht nur Motorsportler den Adrenalinkitzel spüren, sondern auch Fans und Touristen mal ein Blick auf die schnelle Welt des Motor Racing werfen. Das sind unsere Top 5 Rennstrecken in Japan, deren Besuch sich für jeden Japan Reisenden lohnt:

 

1. Die Suzuka-Rennstrecke (Präfektur Mie): Der Suzuka Circuit, die bekannteste und renommierteste Rennstrecke, ist Austragungsort zahlreicher prestigeträchtiger lokaler und internationaler Wettbewerbe. Der Große Preis von Japan der Formel 1 ist das größte Ereignis des Jahres, an dem die besten Fahrer und Fahrzeuge der Welt teilnehmen. Die achtstündigen Motorrad- und zehnstündigen Autorennen, die an vielen anderen Tagen auf der Strecke abgehalten werden, sind ein Hit für Liebhaber von Ausdauerrennen. Jeder Rennsportbegeisterte sollte die Rennstrecke zumindest einmal besucht haben, denn sie hat ihre ganz eigene spannende Geschichte.

 

2. Der Fuji Speedway (Präfektur Shizuoka): Diese Rennstrecke ist aufgrund ihrer Nähe zum berühmten Berg Fuji eine der malerischsten im ganzen Land. Der Fuji Speedway ist als bedeutender Austragungsort für Langstreckenrennen in Japan bekannt. Hier fand einst der Grand Prix der F1 statt. Dies ist der beste Ort, um den Fahrern dabei zuzusehen, wie sie an ihre Grenzen gehen, denn hier finden sowohl die Fuji 6 Hours als auch die Asian Le Mans Series statt! Übrigens kann man am Fuji Speedway auch selbst Zeit in einem Testauto buchen und auf der Japanreise das Driften auf der Strecke ausprobieren!

 

3. Die Internationale Rennstrecke Okayama (Präfektur Okayama): Der Okayama International Circuit ist nach wie vor ein wichtiger Boxenstopp für viele Inlands- und Amateurrennen, auch wenn dort heutzutage nicht mehr so viele hochkarätige Veranstaltungen stattfinden. Egal, ob man gerne Rad- oder Autorennen verfolgen, fast jeden Monat gibt es hier spannende Action zu sehen.

 

4. Das Sportsland Sugo (Präfektur Miyagi): Diese Rennstrecke verfügt neben einem Straßenkurs auch über eine Motocross-Strecke, die vor allem für Dirt-Bike-Fans interessant ist. Auch wenn sie nicht die bekannteste Rennstrecke Japans ist, so ist sie doch die Größte. Sie ist eine wichtige Station für die heimischen Rennligen und liegt nicht weit von Sendai in der malerischen Region Tohoku. Wem der Sinn nach Geschwindigkeit steht, kann hier sogar an einem Amateur-Gokart-Rennen teilnehmen!

 

5. Der Twin Ring Motegi (Präfektur Tochigi): Der Twin Ring Motegi, drei Stunden außerhalb der Metropole Tokyo gelegen, ist dafür bekannt, dass er sowohl über eine Oval- als auch über eine Straßenstrecke verfügt. In der Vergangenheit wurde hier sogar ein NASCAR-Rennen ausgetragen. Mittlerweile kann hier der japanische MotoGP beobachtet werden, der als Äquivalent zur Formel 1 mit Motorrädern gilt. Die Honda Collection Hall befindet sich außerdem auf der Rennstrecke und zeigt eine unglaubliche Sammlung von Honda-Motorrädern, die Motorradfans zum Staunen bringen wird.

 

Please Choose Your Language

Browse the JNTO site in one of multiple languages