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Japanisches Weihnachten mit Santa-san und KFC von Bettina Kraemer

23. Dezember 2021

 

Bettina Kraemer beschäftigt sicher im Rahmen ihrer Tätigkeit als PR-Managerin der Japanischen Fremdenverkehrszentrale in Frankfurt häufig mit japanischer Bildsprache und natürlich auch PR-Kampagnen. Was gute PR und Weihnachten in Japan miteinander zu tun haben, erklärt sie im Blog-Beitrag.

 

Auch in Japan ist Weihnachten ein Fest der Liebe, allerdings etwas anders als in Deutschland. Was Weihnachten in Japan bedeutet, wer es wie feiert und warum, und vor allem welche Bilder und welche Symbolik verwendet werden, darum soll es aus aktuellem Anlass (morgen ist Weihnachten!) heute gehen.

 

Wie kam das Weihnachtsfest nach Japan?

 

Aber der Reihe nach. Wie kam Weihnachten überhaupt nach Japan, das ja nun kein Land mit christlicher Tradition ist? Nach ersten Missionierungsversuchen der Jesuiten hatte der Shogun 1614 alle christlichen Vertreter des Landes verwiesen. Erst nach der Einsetzung des Meiji Kaisers kamen Ende des 19. Jahrhunderts wieder christliche Missionare ins Land, jedoch ohne großen Erfolg. Heute sind weniger als 1% der Japaner Christen.

 

Weihnachtsbäume vorm Tokyo Tower

 

Was auf spirituellem Wege nicht gelang, das haben Kapitalismus und Marktwirtschaft erfolgreich umgesetzt: einige Händler experimentierten mit Weihnachtsdekoration, die sie sich in den USA abgeschaut hatten, und siehe da: die Kundschaft reagierte äußerst positiv. Ihre Waren verkauften sich deutlich besser als die der Konkurrenz, was für die natürlich der Ansporn war, nachzuziehen. Auch der Brauch, Kinder zu beschenken, wurde auf diese Weise vom Handel erfolgreich kommuniziert.

 

Japanische Weihnacht: Santa-san und Weihnachtsessen bei KFC

 

Rasch wurde auf jeden Fall der Weihnachtsmann, Santa-san genannt, in Japan akzeptiert. Auf Bildern und in Darstellungen sieht man ihn meist als rundlichen und fröhlichen, rotgekleideten Zipfelmützenmann mit weißem Bart. Kein asketischer, strenger Begleiter wie Knecht Ruprecht ist ihm zur Seite gestellt, der in Deutschland Kinder, die nicht brav waren, mit der Rute züchtigt. Rundlich, fröhlich, klingelt da was? Wenn ihr nun Bilder vom dickbäuchigen „Laughing Buddha“ vor Augen habt, seid ihr auf der richtigen Spur. Dieser aus China überlieferte in Japan sehr populäre Gott Hotei, einer der sieben Glücksgötter, ist ein Gott für Erfüllung, Überfluss und Glück, und ein Schutzgeist der Kinder! Er trägt zwar kein Rot, und hat auch keinen weißen Bart, aber er ist sehr rundlich und lacht ansteckend.

 

Einige Anbieter, mit KFC Kentucky Fried Chicken als berühmtestem Beispiel, kreieren vor Weihnachten jedes Jahr neu einzigartige Angebote, die es sonst nicht zu kaufen gibt. Vor den Filialen von KFC in Japan bilden sich zur Weihnachtszeit deshalb lange Schlangen, weil die Leute das aktuelle KFC Christmas Package kaufen wollen. Wie KFC genau auf die Idee kam, ob einer der Geschäftsführer sich vor über vierzig Jahren als Santa Claus verkleidet, und damit Kinder begeistert hat, oder ob die Geschäftsführung von KFC fälschlicherweise annahm, Chicken sei ein typisches amerikanisches Weihnachtsessen (eine Verwechslung mit den Truthähnen, die zu Thanksgiving und Weihnachten in den USA auf den Tisch kommen), darüber lässt sich keine endgültige Aussage treffen.

 

 

Und wie genau die beliebte, sahnige Erdbeertorte zu DER Weihnachtssüßigkeit wurde, darüber wird tatsächlich geforscht, allerdings ohne eindeutige Resultate.

 

Mehr zu Weihnachten in Japan haben wir hier zusammengestellt.

 

Weichnachten wie Valentinstag

 

Nun aber zum Zwischenmenschlichen: Wie schon erwähnt ist Weihnachten ein Fest der Liebe auch in Japan, allerdings kein Familienfest. Vielmehr ist es ein romantischer Anlass (so wie der Valentins-Tag, der zusätzlich in Japan ein wichtiger Paar-Event ist, und noch den White-Chocolate-Day nach sich gezogen hat, aber dazu an anderer Stelle vielleicht mehr). An Weihnachten erwartet Ihre Liebste oder Ihr Date in Japan, dass sie groß ausgeführt wird. Mit einem tollen Restaurant, einem romantischen Event, irgendetwas Besonderes müssen Sie da schon aufwarten. Sonst ist Beziehungsstress vorprogrammiert.

 

Japanische Weihnachten ohne Beziehungsstress

 

Viel einfacher ist es da, den Winter und die Vorweihnachtszeit mit Kolleginnen und Kollegen, im Familienkreis oder Freunden bei einem der vielen Lichterfeste und Weihnachtsmärkte zu genießen. Weihnachtsmärkte sind eine beliebte Gelegenheit, unbekannte Köstlichkeiten zu probieren, Christstollen zu essen und einen Glühwein zu trinken. Tatsächlich sind auch immer wieder deutsche Schausteller auf den japanischen Weihnachtsmärkten vertreten – diesen Winter allerdings wieder nicht, Corona lässt grüßen. Die Lichterfeste im ganzen Land dienen demselben Zweck: sie erhellen die dunklen Winterabende und erfreuen das Herz im Glanz der Lichter.

 

Hier findet ihr eine gute Übersicht.

 

 

Wichtiger als Weihnachten ist Neujahr

 

Das wichtigste Familienfest in Japan ist das Jahresende. Der letzte Tag des Jahres, Oshogatsu genannt, wird im Familien- und Freundeskreis an einer gemeinsamen Tafel mit besonderen, nur zu diesem Anlass aufgetragenen Speisen gefeiert. Um Mitternacht geht man dann zu „Hatsunode“ zum ersten Besuch in den buddhistischen Tempel, oder den lokalen Shinto-Schrein, ein bisschen wie bei uns zur Christmette. Eine weitere Tradition ist es, den Sonnenaufgang am Neujahrsmorgen an einem malerischen Aussichtspunkt zu erwarten und mit der neuen Sonne das neue Jahr zu begrüßen.

 

Mehr zu den japanischen Neujahrsbräuchen findet ihr hier.

 

Habt ihr Kommentare und Erfahrungen?

 

Wie steht es mit euch? Seid ihr schon einmal zu Japan in Weihnachten gewesen oder habt dort ins neue Jahr gefeiert? Oder gibt es japanische Weihnachtsbräuche, die ihr auch einmal ausprobieren wollt? Kommentiert unseren Facebook-Post zum Blog-Artikel, sendet uns eine DM auf Instagram @japantourismus oder schreibt uns. Ich freue mich sehr auf eure Kommentare! Meine Kollegen sichten regelmäßig eure Kommentare und berichten mir davon, damit ich mehr darüber erfahre, was unsere Leser von Winterport in Japan halten und welche Orte euch interessieren.

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