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Weihnachten in Japan

In Japan wird Weihnachten etwas anders als in Deutschland wahrgenommen und gefeiert. Lediglich ein Prozent der japanischen Bevölkerung sind christlich geprägt und feiern Weihnachten. Der Rest der Bevölkerung geht an diesen Festtagen eigentlich ganz normal ihrem Alltag nach - mit dem kleinen Unterschied, dass Millionen von Weihnachtslichtern die Japans Innenstädte erleuchten und in dieser Zeit, ähnlich wie in Deutschland, besonders der Einzelhandel vom romantischen Kaufrausch der Japaner profitiert. Dies zeigt, dass die Japaner nicht-einheimischer Religionen sehr offen gegenübertreten und diese gerne zu ihren eigenen Festlichkeiten und Ritualen hinzuzählen und auch teils ausgiebig feiern.

 

Doch welche Unterschiede gibt es an Weihnachten in Japan im Vergleich zu den westlichen Traditionen? Weihnachten hat nicht dieselbe Bedeutung, es geht mehr um ein romantisches Miteinander und beleuchtet Städte als um das feiern christlicher Traditionen. Trotzdem gibt es die ein oder andere Besonderheit.

 

Wie kam das Weihnachtsfest nach Japan?

 

Das wachsende Interesse gegenüber westlichen Traditionen und Ritualen reicht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als Japan begann, sich nach jahrhundertjähriger Isolation der Außenwelt und vor allem den Ideen und Neuerungen der westlichen Welt zu öffnen. Vor allem starke Traditionen und farbenfrohe Rituale, wie zum Beispiel Weihnachten, sprachen die Liebe und Aufmerksamkeit der Japaner ganz besonders an.

 

Japanische Rituale an Weihnachten

 

Man mag sich daher nur wenig wundern, dass die Japaner dem Weihnachtsfest mit vielen eigenen, aber doch liebenswerten Ritualen und noch mehr Liebe Ausdruck verleihen. Denn was im Westen „Fest der Liebe“ genannt wird und christlichen Traditionen zu Grunde liegt, wird im Land der aufgehenden Sonne romantisch konnotiert und wie ein Valentinstag zelebriert.

 

Japaner feiern Weihnachten meistens zu zweit

 

Wo sich in Deutschland Familien zu Hause oder in Kirchen versammeln, um Weihnachten zu feiern, wird der Weihnachtsabend in Japan von Verliebten und Pärchen „unter 4 Augen“ gefeiert. Ein japanisches „Date“ an Weihnachten kommt einem Date am Valentinstag gleich. Es wird zudem angenommen, dass sich einfache Liebesverhältnisse und Gefühle der Partner oft zu ernsten Beziehungen entwickeln, wenn man den Weihnachtsabend gemeinsam verbringt.

 

Weihnachtsgeschenke in Japan?

 

Romantische Spaziergänge durch die festlich beleuchteten japanischen Städte, Straßen und Parks sind ebenso beliebt wie ein romantisches Abendessen bei Kerzenlicht. Feste und langjährige Paare beschenken sich durchaus, jedoch ist eine klassische Bescherung im „westlichen“ Sinne eher unüblich, auch wenn der Einkaufsrausch vor Weihnachten in Japan ähnlich geschäftig vorantreibt wie traditionell in deutschen Innenstädten. In Japan gilt grundsätzlich bei der Planung der romantischen Weihnachtsaktivitäten die Devise: je teurer, desto größer der Liebesbeweis.

 

Erdbeeren zu Weihnachten - der japanische Weihnachtskuchen

 

„Christmas keeki“ – der japanische Weihnachtskuchen

 

Was essen Japaner eigentlich zu Weihnachten? Auch in Japan wird zu und vor Weihnachten gerne und viel gebacken. Besonders beliebt ist der „Christmas keeki“, was einfach nur „Weihnachtskuchen“ heißt. Gemein ist eine kleine Torte aus luftigem Biskuit-Teig der mit weißer Schokolade, Sahne und Erdbeeren dekoriert wird. Diese Tradition findet ihren farblichen Ursprung in den Farben des Coca-Cola-Weihnachtsmannes, der in Japan als Symbol für Weihnachten steht. Deshalb wird die Farbkombination von rot und weiß stets als weihnachtlich und festlich wahrgenommen. Im Gegensatz zu traditionellen und eher subtilen japanischen Desserts ist dieser Kuchen sehr süß und reichhaltig.

 

Der Weihnachtskuchen symbolisiert Wohlstand, wie auch eine moderne Offenheit gegenüber westlichen Traditionen, aber auch weihnachtlichen Feierlichkeiten. Schließlich genießt man „Christmaskeeki“ in Japan gemeinsam mit den Liebsten und in festlicher Atmosphäre. Somit ist das Backen oder der Erwerb dieses Kuchens für viele Japaner ein integraler Bestandteil der Vorweihnachtszeit geworden.

 

Übrigens: Baumkuchen ist in Japan eine riesige Sache – hat aber nichts mehr mit Weihnachten zu tun und wird nicht als typischer Weihnachtskuchen angeboten. Baumkuchen in Stücken und vielen Variationen bekommt man in Japan das ganze Jahr über.

 

Kentucky Fried Christmas

 

Wo bei uns Weihnachtsgans oder andere Formen von Weihnachtsbraten zum „Fest der Liebe“ serviert werden, so ist das japanische Weihnachtsfest vor allem durch eine ganz besondere „Tradition“ charakterisiert; dem Verzehr eines Weihnachtsmenüs von Kentucky Fried Chicken (KFC). Im Jahr 1974 startete die amerikanische Fast-Food-Kette eine erfolgreiche Marketingkampagne in Japan mit ihrem Slogan „Kurisumasu ni wa Kentakkii („An Weihnachten KFC!“) und einer farbenfrohen Präsentation der weihnachtlichen Werbespots.

 

Christmas Chicken auf Japanisch

 

Japanisches Weihnachten im KFC

 

Seither gehört KFC für viele Japaner zum Weihnachtsfest ebenso dazu, wie die farbenfrohen Beleuchtungen der japanischen Städte. Bis zu dieser Kampagne war Weihnachten in Japan eher ein obskures und bedeutungsloses Fest. Es wird KFC nachgesagt, dass die Marke mittlerweile fast 1/3 ihres gesamten japanischen Umsatzes durch Weihnachten generiert. Das ist sicher nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Kette in Japan an Weihnachten neben Hähnchenstücken auch festliche Kuchen und andere weihnachtliche Spezialitäten anbietet. Die Menüs werden üblicherweise zur Abholung vorbestellt und ohne Tischreservierung ist es gar unmöglich einen Sitzplatz im japanischen KFC zu Weihnachten zu bekommen.

 

Tipps für weihnachtliche Ausflüge in Japan

 

Folgende Weihnachtsausflüge sind in Japan besonders beliebt:

  • Der deutsch-japanische Weihnachtsmarkt in Osaka
  • Der Tokyo Christmas Market
  • Der Weihnachtsmarkt in Yokohoma
  • Nabana no Sato Winter Illuminations

 

Der deutsch-japanische Weihnachtsmarkt in Osaka

 

Ob Bratwurst oder Glühwein – auf dem deutsch-japanischen Weihnachtsmarkt in Osaka können Deutsche und Japaner gleichermaßen alle Weihnachtsgelüste unter einem riesigen Weihnachtsbaum begnügen. So ist dieser Weihnachtsmarkt für Japaner und auch Besucher aus dem Ausland ein festlicher Ort für das gesellige Zusammenkommen in der Vorweihnachtszeit geworden, wie auch ein Symbol für das vorweihnachtliche Osaka.

 

Der Tokyo Christmas Market

 

Auf dem „Tokyo Christmas Market“, einem von insgesamt fünf Weihnachtsmärkten in Tokyo, kann man mit der Unterstützung durch die German Tourism Organisation eine besonders authentische Weihnachtsatmosphäre genießen. Eine grandiose Weihnachtsbeleuchtung, wie auch traditioneller Glühwein sorgen hier für Heim- und Fernweh und betonen die japanische Liebe für farbenfrohe Weihnachtstraditionen.

 

Der Weihnachtsmarkt in Yokohoma

 

Auch der Weihnachtsmarkt in Yokohama, den es seit 2010 gibt, ist bei Besuchern aus dem In- und Ausland sehr beliebt. Dieser findet vor dem berühmten Ziegelspeicher Yokohama (Yokohama akarenga sōko) statt, einem Lagerhaus aus dem späten 19. Jahrhundert, welcher aus roten Ziegelsteinen besteht. Zudem sorgt der deutsche Hintergrund des Weihnachtsmarktes nicht nur für festliche Stimmung, sondern ist auch ein beliebte Fotokulisse für weihnachtliche Erinnerungen.

 

Nabana no Sato Winter Illuminations

 

Die „Nabana no Sato Winter Illuminations“ im nördlichen Nagoya sind für Japan Besucher ein besonderes Highlight. Der Blumenpark „Nabana no Sato“ wird den ganzen Winter hindurch mit Millionen von LED-Leuchten weihnachtlich in Szene gesetzt und ist auch eine beliebte Fotokulisse für atemberaubende und weihnachtliche Bilder. Diese Organisation ist vor allem bei Familien mit Kindern beliebt, die sich an dem surrealen aber doch weihnachtlich inszenierten Farbenspiel kaum sattsehen können. Solche Illuminations gibt es in der Winterzeit übrigens an vielen Orten in Japan! Egal wo ihr seid, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

 

Zwischen Weihnachten und Neujahr in Japan

 

Die weihnachtliche Atmosphäre und Organisationen finden bereits am 25. Dezember ein Ende, da in Japan Weihnachten gar kein offizieller Feiertag ist. Jedoch steht Neujahr auch schon wieder vor der Tür. Die Japaner bereiten sich langsam aber sicher auf diese Festlichkeit vor, die in Japan, das eigentlich wichtige Familienfest ist, und selbstverständlich zieht damit auch der traditionelle japanischen Neujahrsputz ein!

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