Roboter in Japan
Die Roboter Entwicklung in Japan
Japan hat die Nase in der Roboter-Entwicklung vorn, und nicht zuletzt wegen der positiven Darstellungen in Manga und Populärkultur haben Japaner vielleicht weniger Berührungsängste mit den menschlichen Maschinen. Vor allem in der japanischen Industrie werden Roboter schon lange selbstverständlich eingesetzt, in Einrichtungen wie Altenheimen gibt es Pilotprojekte, doch im Alltag sind Roboter eher selten. Dennoch ergeben sich auf einer Japanreise durchaus auch Möglichkeiten, Roboter live zu erleben.
Roboter Forschung und Demo-Vorführungen
Eine gute Anlaufstelle für beeindruckende Robotervorführungen sind Technikmuseen und kommerzielle Showrooms der Elektronikfirmen. Zu den Publikumslieblingen gehört nach wie vor der humanoide Roboter Asimo, den Honda schon seit den 1980er-Jahren entwickelt hat. Selbst Frau Merkel hat ihm auf ihrer Japanreise die Hand geschüttelt. Das Besondere: Asimo lernt stetig dazu. Inzwischen kann Asimo nicht nur auf zwei Beinen gehen – für einen Roboter eine noch immer beachtliche Leistung! – sondern auch wacklig rennen und einen Fußball schießen. Gesteuert wird Asimo aber per Funk von einem echten Menschen.
Das Technologiemuseum Miraikan in Tokyo
Im japanischen Technologiemuseum Miraikan („Haus der Zukunft“) auf Odaiba, Tokyo, finden regelmäßig Asimo-Shows statt. Asimo kann man auch in täglichen Shows in der Honda Welcome Plaza Aoyama in Tokyo sehen.
In einem Glaskasten sitzt hier auch die niedliche Roboterrobbe Paro, die zu therapeutischen Zwecken entwickelt wurde und in der Altenpflege eingesetzt wird. Einen Moment verweilen, den Rücken streicheln und mit ihr interagieren, gibt ein gutes Gefühl.
Ebenfalls im Museum Miraikan ist auch ein Modell des "Otonadroid" zu sehen, eines Roboters, der ganz wie eine Japanerin aussieht und mit zumindest menschenähnlicher Mimik und Gestik und computergenerierten Sätzen in einfachen Situationen reagieren kann, allerdings nur im Sitzen. Auch das japanische Wissenschaftsmuseum in Fukuoka hat eine kleine Robotersammlung (Robo-Square) mit täglichen Vorführungen.
Sony hat ebenfalls eine Zeit lang mit einem humanoiden Roboter experimentiert, dessen Entwicklung aber wieder eingestellt wurde. Bekannter ist die Unterhaltungselektronikfirma für die niedlichen Roboterhunde Aibo. Nach einem Vorläufermodell in den zwei Varianten Macaron und Latte (1998-2006) kam Anfang 2018 ein neuer Aibo mit künstlicher Intelligenz auf den Markt.
Feste Shows sind bisher nicht geplant, aber in den Spielzeugabteilungen großer Kaufhäuser wird es möglich sein, die Aibo-Hunde zu sehen, später auch im Sony Center. Die kommerziellen Roboterhunde können mit ihren Besitzern interagieren und sollen insbesondere einsamen Menschen Gesellschaft leisten. Technische Funktionen, etwa die Zeitung hereinzuholen oder Gesundheitsdaten zu sammeln, haben sie nicht.
Der Pepper Roboter
Der kleine humanoide Roboter Pepper, der erst nur für die Telekom-Firma Softbank arbeitete und inzwischen in etlichen Geschäften im Eingangsbereich die Kunden begrüßt, dient hauptsächlich als Halterung für ein Computerdisplay mit interaktiven Kundeninformationen. Pepper hat aber auch eine interaktive Sprachausgabe, kann dazu den Kopf und die Hände bewegen und auf ein Gegenüber reagieren, und das sogar auf Englisch. Allerdings verlangt Pepper eine sehr langsame und deutliche Aussprache.
Die Toyota-Werkstour
Natürlich gibt es in Japan auch Industrieroboter. Ganze Fertigungsstraßen, vor allem in der Autoindustrie, sind praktisch nur von Robotern – oder vielmehr aufwändigen mechanischen Greifarmen – bevölkert. Weil diese Arbeit schwer, ungesund und gefährlich ist, ersetzen diese Roboter auch japanische Arbeitsplätze, die wenig attraktiv sind. Als Tourist hat man allerdings kaum Möglichkeiten, solche Roboter zu sehen. Möglich ist immerhin eine Toyota-Werkstour, bei der die Montagestraße zum Zusammenbau der Autos besichtigt wird: Echte menschliche Arbeiter bekommen da Unterstützung von hydraulischen Greifarmen und Robotern, auch wenn diese nicht aussehen wie Asimo oder den ausländischen Besucher mit LED-Augen zuzwinkern.
Roboter als japanische Touristenattraktion
Roboter wie aus dem Manga: Menschenähnlich, mit übermenschlichen Kräften, die gibt es auch in Japan. Auf der Insel Odaiba in Tokyo steht eine riesige Gundam-Statue, eine vollbewegliche wurde auch in Yokohama errichtet und noch bis Ende märz 2024 zu sehen, am Bahnhof Oizumi-Gakuen in den Tokyoter Außenbezirken eine Bronzestatue von Astroboy.
Knallige Show in Tokyos Roboter Restaurant in Shinjuku
Übernachten im Roboter Hotel „Henn-na Hotel“
Ähnlich sind die verspielten Tourismus-Roboter im Henn-na Hotel beim Huis Ten Bosch Vergnügungspark in Sasebo (Kyushu) gedacht. Es war das erste Roboter Hotel Japans. Hier und in den zahlreichen neueren Schwesterhotels der Henn-na Hotel-Kette der HIS Hotel Group zum Beispiel in der Nähe des Tokyo Disneyland und an der Ginza in Tokyo kann man bei der Übernachtung Roboter im Service erleben. Mehrere Roboter in Form von Menschen oder auch Dinosauriern übernehmen mit Sprachausgabe und begrenzten Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz die Funktionen von Check-in-Automaten, die auch in manch anderem japanischen Hotel teures menschliches Personal einsparen. In der Lobby verstaut ein Roboterarm das Gepäck der Gäste in Schließfächern. Weitere Hotels gibt es schon in vielen Orten in Japan - wenn auch die Einrichtung aus Ausstattung nicht überall gleich beeindruckend ist. Es lohnt sich, sich vorher zu informieren, welches wirklich das perfekte Roboter Hotel für den Japan Urlaub ist.
Das Robot Restaurant Tokyo
Gerade bei ausländischen Besuchern war lange auch die Robotershow des ehemaligen „Robot Restaurant“ in Tokyo ein Renner, bei denen menschliche Darsteller mit roboterähnlichen Kostümen bunte Anime-Action nachstellen. Leider musste es während der Pandemie 2021 schließen - aber seit 2023 ist es zurück in Shinjukus Vergnügungsviertel Kabukicho. Als Japans erstes und bisher einzigers Roboter Restaurant würde es besonders bekannt durch die schrille, laute und bunte Show mit Automaten und Show Girls.
Mehr zum Robot Restuarant in Tokyo erfahrt ihr in unserem Artikel zu Themenrestaurants in Tokyo.