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Kultur Die japanische Schrift - ein Buch mit sieben Siegeln? Was musst du wissen?

Was verbirgt sich hinter dem Zeichen 桜 und was bedeutet ありがとう? Wer sich schon häufig gewünscht hat, die japanische Schrift lesen zu können und Japanisch lernen möchte, der sollte nicht länger zögern. Eine gute Motivation und viel Ausdauer vorausgesetzt, ist es keine Unmöglichkeit die Geheimnisse der japanischen Schrift zu ergründen und spätestens für den Lieblingsmanga oder die nächste Japanreise lohnt es sich!

 

Im Gegensatz zum deutschen Alphabet besteht das japanische Alphabet hauptsächlich aus drei verschiedenen Schriften: den aus China stammenden Kanji Schriftzeichen und den beiden Silbenalphabeten Hiragana und Katakana. Während auf Japanisch Zahlen oft (leider nicht immer) in den uns vertrauten arabischen Ziffern geschrieben werden, findet auch das lateinische Alphabet – Rōmaji genannt – in der modernen japanischen Sprache Verwendung.

 

Drei japanische Schriften, zwischen denen man sich beim Japanisch lernen entscheiden kann? Leider nein, denn alle drei werden in Alltagstexten gleichberechtigt nebeneinander genutzt. Sie haben allerdings spezifische Funktionen. Wir haben sie kurz zusammengefasst:

 

Kanji - „Die Hauptschrift“

 

Da den Japanern ein eigenes Schriftsystem fehlte, wurden die chinesischen Kanji Schriftzeichen vor circa 1.500 Jahren in die japanische Schrift übernommen und adaptiert. Sie bilden als Logogramme meist den Wortstamm ab und so setzen sich zumeist zwei Zeichen zu einem Wort zusammen, z.B. 漢字 – kan (chinesisch) + ji (Zeichen) = chinesisches Schriftzeichen. Insgesamt gibt es über 50.000 Kanji, von denen jedoch viele nicht mehr im üblichen Sprachgebrauch genutzt werden.

 

Die japanische Sprache greift Schätzungen zufolge auf circa 6.000 Kanji zurück. Wer sich ein gutes Wissen aneignen möchte, sollte sich zum Ziel setzen, etwa 3.000 der regelmäßig genutzten Kanjis zu erlernen. Bei der Bestimmung der wichtigsten Zeichen ist es möglich, sich an der Liste der Jōyō-Kanji (Kanji des täglichen Gebrauchs) des japanischen Kultusministeriums zu orientieren. Hier sind beispielsweise auch die 1.026 wichtigsten Kanji gelistet, die Japaner schon in der Grundschule erlernen.

 

Hiragana - „Die Frauenschrift“

 

Kanji galten für Frauen in der Heian-Zeit nicht als angemessen, so durften sie nur die Silbenschrift Man’yōgana benutzen. Die Zeichen erwiesen sich allerdings als nicht besonders praktikabel für die Pinselnutzung, deswegen wurden sie nach und nach vereinfacht, wodurch die japanische Schrift Hiragana entstand. Im Laufe der Jahre setzte sich jeweils ein einziges Zeichen für jede mögliche japanische Silbe durch, das in ein systematisch aufgebautes Alphabet eingeordnet wurde. Dieses Japanisch Alphabet, die sogenannte Fünfzig-Laute-Tafel, dient auch heute noch in Japan zur alphabetischen Anordnung, etwa in Wörterbüchern.

 

Japanische Kalligrafie

 

Hiragana ist die in Japan heute am weitesten verbreitete der zwei Silbenschriften und dient im Satz meistens für grammatikalische Formen und Partikel. Auch in der japanischen Schule wird diese Silbenschrift zuerst gelernt, denn auch die Furigana (jap. 振り仮名) genannten und im Alltag weiter verbreiteten klein neben oder über Kanji gedruckte Lesehilfen, die man zum Beispiel oft neben Ortsnamen an Bahnhöfen sehen wird, und welche die Aussprache angeben, sind meist in Hiragana geschrieben.

 

Katakana - Die Schrift der Mönche

 

Die Geistlichen empfanden die Kanji als zu kompliziert und schufen sich als Lesehilfe für komplizierte Texte die Katakana-Silbenschrift. Mit nur 50 Schriftzeichen kann man die Vereinfachung wohl auch als gelungen betrachten. Heute wird die Schrift aber fast nur noch für ausländische Wörter und Fremdwörter verwendet, für die es kein Kanji gibt.

 

Rōmaji – Der westliche Einfluss

 

Im 16. Jahrhundert gelangten durch europäische Missionare lateinische Schriftzeichen nach Japan.

 

Nur ein Jahrhundert später verschwanden sie aus politischen Gründen wieder fast vollständig aus Japan, um schließlich nach der Öffnung des Landes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder aufzutauchen.

 

Heute werden Rōmaji zur Umschrift von japanischen Schildern verwendet, damit sich ausländische Besucher besser zurechtfinden. Auch Schüler lernen diese angepasste japanische Schrift als letztes der Schriftsysteme mit Beginn des verpflichtenden Englischunterrichts. Für alle, die Japanisch lernen möchten, ist es jedoch empfehlenswert ohne die Hilfe von Rōmaji zu starten, denn 1.) die westliche Umschrift bildet japanische Wörter nicht exakt ab, 2.) wird in Japan nur sehr wenig verwendet und 3.) erschwert das Erlernen der japanischen Sprache im fortgeschrittenen Lernprozess.

 

Nun aber genug der Theorie! Wer bis hierhin gelesen hat, lässt sich sicher nicht von einigen Schriftzeichen abschrecken, die japanische Schrift und Sprache zu erlernen. Los geht's!

 

Japanische Alphabete

 

Kleine Auflösung des ersten Satzes:

 

Das Kanji-Zeichen 桜 steht für Sakura (Japanisch Kirschblüte).

Das aus dem Silbenalphabet Hiragana geschriebene ありがとう bedeutet danke auf Japanisch.

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