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Wandern in Japan Der Nakasendo Trail in Japan

Nakasendo Japan

 

Der „Weg mitten durch die Berge“ – schon der Name des alten japanischen Handelswegs Nakasendo klingt märchenhaft, so als würde man gleich allerlei Trollen und Feen begegnen. Und tatsächlich ist so eine Wanderung auf dem Nakasendo Trail eine Reise zurück in eine Zeit, als nicht nur Händler auf den Bergwegen durch ganz Japan reisten, sondern auch Beamte und Provinzfürsten samt Gefolge.

 

Ein Dorf als Touristenattraktion

 

Nach dem Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert war es erst einmal vorbei mit dem bescheidenen Wohlstand in den Dörfern Tsumago und Magome, weil niemand mehr in den kleinen japanischen Dörfern unterwegs haltmachen musste. Bis dann die Dorfversammlungen auf die Idee kamen, ihr historisches Erbe mit dem Nakasendo für den Tourismus zu erhalten, und heute scheint die Zeit wirklich stehengeblieben – oder vielmehr zurückgedreht.

 

Japanische Traditionsdörfer

 

Keine hässlichen Betonbauten, keine wirren Stromleitungen, keine grellbunten Ladenschilder. Stattdessen wurden die alten Häuser restauriert, die schmalen Straßen beibehalten und teils wieder mit Natursteinen gepflastert, sogar die alten Ankündigungstafeln mit den Edikten der Shogunats-Regierung hat man wieder aufgestellt.

 

Die Zeit steht still am Nakasendo

 

Ein Briefträger in indigo-blauer Uniform mit einer hölzernen Tragetasche dreht seine Runde durchs japanische Dorf (und verteilt echte Post!), greise Bäuerinnen verkaufen Gemüse-Farne und Bambusschösslinge, die sie morgens schon in den Bergen hinter dem Dorf gesammelt haben.

 

Wandern auf dem Nakasendo

 

Der Touristenmagnet

 

Und plötzlich ist die sonst so ruhige Dorfstraße zum Nakasendo dann doch eine halbe Stunde voller Menschen. Eine chinesische Reisegruppe ist angekommen: Sie machen Selfies, essen japanische Reisklößchen mit Walnuss-Sauce und kaufen Schüsseln aus dem hochwertigem Zedernholz, für das die Region bekannt ist. Dann steigen die Chinesen wieder in ihren Bus, und das Dorf ist verschlafen wie zuvor.

 

Hinter den letzten Häusern von Magome beginnt der Wanderweg entlang des historischen Nakasendo über den Pass, nach Tsumago.

 

Der perfekte Trail für Japanreisende

 

Heute sind es vor allem westliche Japanreisende, die sich zu Fuß über den Nakasendo Pass aufmachen. Der Weg ist gut ausgeschildert, die Touristeninformation bietet sogar einen Gepäcktransport an – und Bärenglocken. Denn in den letzten Jahren wurden öfter mal Bären in den hiesigen Bergen gesichtet, die sich aber fern halten, wenn der Weg offensichtlich begangen ist.

 

Die Glocke in Nakasendo

 

Deshalb hängt auch am Nakasendo Weg in regelmäßigen Abständen eine schwere Glocke, die die Wandernden anläuten sollen. Mal geht es durch den Wald, mal über Freiflächen und über kleine Reisfelder, an einem alten Tempel vorbei, neben dem schon früher ein Rasthaus stand. Auch heute können sich müde Wanderer dort ausruhen und einen warmen japanischen Tee trinken. Vorbei an zwei kleinen Wasserfällen gelangt man dann schnell zu den ersten Ausläufern von Tsumago.

 

Der „Waku-Honjin“

 

Insgesamt ist die Wanderung über den Nakasendo Trail in zwei bis drei Stunden zu bewältigen – so bleibt noch Zeit für eine historische Besichtigung. In Tsumago ist eins der alten VIP-Gästehäuser, der „Waku-Honjin“, erhalten und als Museum restauriert: Zu den strengen politischen Regulierungen in Japan gehörte es damals nämlich, dass alle Provinzfürsten – die Daimyo – regelmäßig in die Hauptstadt Edo kommen mussten, damit die japanische Zentralregierung sie besser unter Kontrolle hatte.

 

Sowohl diese Fürsten als auch die hochrangigen Regierungsbeamten, die umgekehrt die Provinzen bereisten, brauchten standesgemäße Unterkünfte an den Fernwegen. Immerhin war man oft wochenlang unterwegs.

 

Das Leben in Japan bis ins 19. Jahrhundert

 

In diesem Gästehaus kann man erahnen, wie das feudale Leben Japans bis ins 19. Jahrhundert war: vornehm, ja, aber auch ziemlich strapaziös. Das ist der Ausflug auf den Nakasendo heutzutage jedenfalls nicht mehr. Möglich ist die Nakasendo Wanderung im Rahmen einer Japanreise als längerer Tagesausflug von Nagoya oder etwas entspannter auf dem Weg zwischen Nagoya und Matsumoto, mit einer Übernachtung in einem der Orte.

 

Die Anreise zum Nakasendo

 

Die nächsten Bahnhöfe sind Nakatsugawa (häufige Züge nach Nagoya, ca. 1 Std.) und Nagiso (seltener nach Nakatsugawa oder nach Matsumoto, 2 Std.). Von Nakatsugawa fahren etwa stündlich Busse nach Magome (25 Min.), von Nagiso nach Tsumago (10 Min.) – diese allerdings unregelmäßig und manchmal auch bis Magome. Buspläne für Magome gibt es hier.

 

Die Wanderung am Nakasendo Trail

 

Die Nakasendo-Wanderung zwischen den beiden Dörfern Tsumago und Magome ist etwa 9 km lang, bei einem maximalen Höhenunterschied von 400 m zwischen dem Pass und Tsumago (von Magome aus ist es etwas weniger hoch). Der Weg ist ein bequemer, gut ausgebauter Fußweg mit gelegentlichen Stufen und Steinpflaster. Auf www.kiso-magome.com gibt es einen englischen Übersichtsplan zum Nakasendo-Weg.

 

Der Gepäcktransport zum Nakasendo

 

Für 1.000 ¥ pro Gepäckstück wird jeweils um die Mittagszeit Gepäck von einem Dorf ins andere befördert – man kann also in Tsumago oder Magome übernachten, ohne Gepäck wandern und vom jeweils anderen Bahnhof aus weiterreisen.

 

Unterkünfte in Tsumago und Magome

 

In beiden Dörfern gibt es eine ganze Reihe von Privatunterkünften (Minshuku), die über die Touristeninformation (auch englischsprachig) vermittelt werden: in Magome (T) 0264-59-2336, in Tsumago (T) 0264-57-3123.
Ab etwa 8000 ¥ pro Person mit Halbpension.

 

Außerdem gibt es ein englischsprachiges Guesthouse: Magomechaya.

 

 

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