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Bento – die japanische Lunch Box von Angela Troisi

14. April 2022

 

Die Liebe zu Japan begleitet Angela Troisi schon sehr lange – und oft geht sie einfach auch durch den Magen. Schon auf diversen Japanreisen hat sie sich durch viele verschieden japanische Lunch-Boxen und dadurch eine menge japanisches Essen probiert.

 

 

Japanisches Essen in der Box

 

In Japan – das ist ganz klar – ist Essen nicht einfach nur Nahrungsaufnahme sonder ein wichtiger Teil der Kultur und geradezu eine Kunst. Das wird eigentlich jedem schnell klar der einmal ein japanisches Restaurant besucht, denn schon wie Dinge angerichtet sind, ist einfach wunderschön. Das Auge isst mit und deshalb wird auf jedes Detail geachtet. Kein Wunder also, dass sich auch beim Essen für Unterwegs die Vielfältigkeit der japanischen Küche und der japanische Sinn für Ästhetik eine Bahn bricht.

 

Was ist Bento?

 

Was bei uns das typische Pausenbrot ist, ist in Japan die Bento-Box (japanisch 弁当 oder o-Bento お弁当). Das sind typischerweise Kästchen aus Holz oder Plastik, die man leicht transportieren kann und in denen verschiedene kleine Speisen angerichtet sind. Meist sind die verschiedenen Bestandteile in der Box durch kleine Trennwände oder Behälter getrennt. Meist bilden Reis oder auch mal Nudeln die Hauptbeilage.

 

Die Tradition des Bento existiert angeblich schon seit dem 5. Jahrhundert. Damals bezeichnete das Wort Wegzehrung, die in einem Bambusröhrchen transportiert wurde. Etwa ab dem 12. Jahrhundert ist dann der Transport von Mahlzeiten in leichten Holzkästchen, die ebenfalls Bento genannt wurden, bekannt. Seit der Edo-Zeit (1603 - 1868) entwickelte sich dann eine ganz eigene, luxuriöse Bento Kultur. Zu Theaterbesuchen, Teezeremonien und anderen besonderen Ausgeh-Anlässen wurden Bento Boxen gereicht, die nicht mehr nur einfache Holzboxen waren, sondern schön verzierte Lackwaren mit kleinen Abteilungen, die mit kunstvoll angerichteten Speisen befüllt wurden.

 

Solche Boxen sind auch heute noch in Gebrauch und aus dem japanischen Alltag nicht weg zu denken. Und es gibt dabei alles von kunstvollen Lackwaren, bis zu einfacheren Plastikboxen mit Comicmotiven für Schulkinder und gut verschließbaren Thermo Bentos fürs Büro bis zu den ganz einfachen Einweg-plastik Bentos aus dem Convenience Store. Selbst mehrstöckige Boxen gibt es!

 

Gerade jetzt, wo es auch in Deutschland wärmer wird und es auch wieder zum Picknick raus zieht, denke ich sehr daran wie schön es in Japan war beim „Kirschblütenfest“ Hanami unter den rosa Blüten der japanischen Kirschbäumen gekaufte und selbst-gemachte Bentos zu teilen und zu genießen. Bei solchen Gelegenheiten gehört eine solche Lunch Box einfach dazu!

 

Zwar gibt es in deutschen Supermärkten auch immer mehr „To-Go“-Lunch-Varianten – aber an Abwechslungsreichtum und Qualität des japanischen Angebots kommen die in meinen Augen noch nicht annähernd heran. Dann hole ich sie mir lieber doch direkt beim Japaner.

 

 

Bento – gekauft oder selbst gemacht aber immer dabei

 

In den meisten Supermärkten gibt es eine kleine bis große Auswahl an fertig Bentos mit japanischem Essen. Zusätzlich gibt es eigene Bento-Läden, die ihre eigenen Lunch-Boxen befüllen und anbieten. Viele natürlich auch in der Nähe der Shinkansen Bahnhöfe.

 

Wer auf der Japanreise viel unterwegs ist, kann auf diese Art und weise oft günstige Wegzehrung finden. Längst ist auch nicht mehr alles nur japanisch. Auch Spagetti- und Burger-Bentos gibt es.

 

Eine große Zahl an Bentos werden aber auch mit viel Liebe daheim selbst zubereitet, bevor der Ehemann oder die Kinder (meist kocht in Japan noch die Frau) sie mit in die Schule nehmen. Es kann ungemein viel Zeit in Anspruch nehmen, die ganzen Gerichte als Bestandteile für die Box zuzubereiten, aber dafür sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihr habt sicher schon einmal eine Bento-Box gesehen, in der das Essen eine beliebte Anime-Figur nachformt oder die einfach wie ein kleines Kunstwerk aussieht. Auf Instagram findet man unglaubliche viele kreative Ideen zur Gestaltung. Schaut mal in die Hashtags #bento und #bentoboxideas.

 

Was kommt in die Bento Box?

 

Ein klassisches Bento besteht wie erwähnt oft zu einem großen Teil aus Reis oder japanischen Nudeln wie Soba. Dazu gibt es mundgerechte Portionen von Fleisch oder angebratenen Fisch und Tsuekmone (eingelegtes und gegartes Gemüse.)

 

Weitere beliebte Bento-Bestandteile und -Gerichte sind:

  • Gyoza
  • Onigiri (Reisbällchen)
  • Karaage (mariniertes, fritiertes Hühnchen)
  • Tempura
  • in lustige Formen geschnittene Party-Würstchen
  • kleine Sandwiches (oft auch in Form gestochen)
  • Tamagoyaki (Japanisches Omelette)
  • Gefüllte Reisbällchen
  • Saisonales Gemüse und Tsukemono
  • Obst

Hier eine kleine Erklärung zu verschiedenen Bento-Konzepten, denen man in Japan begegnet.

 

 

Makunouchi

 

Das Makunouchi Bento ist das oben schon erwähnte Bento, das im japanischen Theater gereicht wurde. Kabuki und Noh Stücke begannen in der Edo-Zeit früh am morgen und dauerten den ganzen Tag. Das Makunouchi Bento wurde dann in den Pausen gereicht und bestand zum größten Teil aus Reis mit Umeboshi, und etwas Fleisch, Fisch und Gemüse in Stücken.

 

Eki-Ben

 

„Eki“ bedeutet Bahnhof und bei Eki-Ben handelt es sich um die klassischerweise an Bahnhöfen, besonders Shinkansenbahnhöfen angebotenen Bento-Boxen. Viele sind mit regionalen Spezialitäten befüllt und folgen den Konzept des Makunouchi, mit einem großen Anteil Reis. Mit den verschiedenen Varianten sind Eki-Ben eigentlich ein so großes Feld, dass ich darüber fast eigenen eigenen Blogbeitrag schreiben könnte. Sie sind auf jeden Fall immer lecker und fehlen bei mir auf keiner längeren Zugfahrt während dem Japan Urlaub. Mehr zu Ekibens und den vielen Variationen findet ihr auch in meinem Blog-Beitrag zum Thema.

 

Kyara-ben und Oekaki Bento

 

Besonders Kreativ sind die Kyara-ben und sogenannte Oekaki Bento. Oekaki Bento bezeichnen Bento Boxen die quasi ein Bild malen mit ihrem Inhalt. Eine Form davon sind die Kyara-ben. „Kyara“, das sind „Characters“ – also Figuren aus Manga und Anime von Pokemon bis Naruto. Es gibt viele tolle Ideen gerade für die Lunch-Boxen von Schulkindern. Was ist lustiger als beim öffnen des „Pausen“-Brots von seiner Lieblingsfigur begrüßt zu werden? Es gibt in Japan richtige Kurse für Eltern, damit sie Kyara-ben zubereiten lernen. Schaut mal in den Instagram Hastag #kyaraben und lasst euch überraschen.

 

Bento-Rezepte

 

Wer jetzt selbst Lust bekommen hat, sich mal an einer Bento Box zu versuchen, für den gibt es viele Anregungen im Netz. Selbst in der deutschen Rezept-Community Chefkoch findet man Bento-Rezepte. Eigentlich gehen ja in der modernen japanischen Küche wie gesagt alle Gerichte als Bestandteil eines Bentos.

 

Anregungen und gute Rezepte für ein richtig japanischen Bento findet ihr aber zum Beispiel auf den Seiten

 

Da habe ich auch schon viel nachgekocht.

 

Falls ihr jetzt direkt los legt und ein eigenes Bento macht, lasst es mich auf jeden Fall wissen und schickt uns ein Foto auf Instagram oder Facebook! Ich bin sehr gespannt auf eure Kreationen!

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