HOME Back

Use the

Planning a Trip to Japan?

Share your travel photos with us by hashtagging your images with #visitjapanjp

Entspannung Zen Buddhismus und Zen Meditation im Japan Urlaub

Was ist Zen Buddhismus?

 

Der Zen-Buddhismus oder kurz Zen (jap.: 禅 – Zen) ist die bekannteste Ausrichtung des Buddhismus in Japan. Beim Zen-Buddhismus geht es hauptsächlich darum, durch meditative Versenkung die Grenzen des Ichs aufzulösen und in dieser Form Erleuchtung zu erfahren. Diese Form der buddhistischen Lehre ist also eher auf Spiritualität als auf Religion fokussiert.
 
Besonders die legendenumwobenen japanischen Samurai Krieger interessierten sich für diese Art der neuen Lehren und deren Ethos, der Disziplin und Versenkung. Ihr Geist übte einen starken Einfluss auch auf japanische Kunst und Kultur aus und findet heute noch Ausdruck etwa in der traditionellen Teezeremonie, der Haiku-Dichtkunst und in den Zen-Gärten.

 

Ursprung des japanischen Zen Buddhismus

 

Zen hat seinen Ursprung im Chan-Buddhismus, der sich in China ab dem 5. Jahrhundert verbreitete, und gelangte ab dem 12. Jahrhundert nach Japan, wo sich zu dieser Zeit bereits andere Schulen des Buddhismus etabliert hatten. 1168 und 1187 reiste Myoan Eisai, ein Mönch der Tendai-Schule, nach China, wo er die Zen Kunst mehrere Jahre Zen studierte. Nach seiner Rückkehr nach Japan gründete er in seinem Heimatland das erste Rinzai-Kloster der Welt, in dem von diesem Zeitpunkt an die Lehren des Zen Buddhismus weitergegeben wurden. Noch heute zählt das Rinzai-Kloster zu den drei größten Zen Schulen in ganz Japan.

 

Zen Gärten sollen dem Betrachter beim Meditieren helfen.

 

Buddhistische Zen Weisheiten

 

Ob Geschichten oder Zitate; Buddhas Lehren bieten Gläubigen und Interessierten zahlreiche Weisheiten. Auch im Zen Buddhismus gibt es Erzählungen, die den Hörer inspirieren sollen. Eine der bekanntesten japanischen Zen-Geschichten geht in etwa so: Ein Lehrer der buddhistischen Mönchstradition fragte einen Zen-Meister: „Wie übst Du Zen in Deinem täglichen Leben?“ Der Meister antwortete: „Wenn ich hungrig bin, esse ich. Wenn ich satt bin, spüle ich meine Essschale. Wenn ich müde bin, schlafe ich.“ Der Lehrer erwiderte: „Das tut jeder. Praktiziert also jedermann Zen wie Du?“ Der Zen-Meister erwiderte: „Nein, nicht in gleicher Weise.“ Der Lehrer fragte: „Warum nicht in gleicher Weise?“ Der Meister lächelte: „Wenn andere essen, arbeiten und schlafen ist ihr Geist angefüllt mit unendlich vielen Überlegungen. Darum sage ich: nicht in gleicher Weise.“

 

Zentral sowohl beim Zen-Buddhismus als auch bei allen anderen buddhistischen Strömungen ist die Vorstellung der reinen Buddha-Natur, die in jedem fühlenden Wesen angelegt ist, und nur erweckt werden muss. Ganz so einfach ist es natürlich nicht – den Geist des Buddha zu erwecken ist ein mühsamer Prozess, der neben Willenskraft vor allem Zeit benötigt. Wie dies zu erreichen ist, darüber gehen in den buddhistischen Schulen die Meinungen auseinander. Körper und Geist gehen dabei jedoch stets Hand in Hand.

 

Was ist der Weg des Zen?

Zen ist der eigene Weg, den ein jeder geht – unabhängig von dem was andere sagen oder behaupten. Wer den Zen Buddhismus verstehen will, sollte sich die folgenden Grundvorstellungen zu Herzen nehmen, auf denen Zen aufbaut:

 

  • Dem Üben der Aufmerksamkeit

Zen bedeutet, im Augenblick zu leben, den Augenblick wahrzunehmen; in der Konsequenz heißt das auch, ihn in seiner Art und Form nicht zu beurteilen, sondern einfach zu erleben

 

  • Dem Beruhigen des Geistes

Zen bedeutet, die Gedanken zur Ruhe zu bringen, die in uns sind, z.B. durch Meditation und Konzentration auf den Atem. So kommen Körper und Geist auf eine Ebene.

 

  • Dem konzentrierten Handeln

Zen bedeutet, eins zu werden mit den eigenen Handlungen. Zen-Meister praktizieren dies zum Beispiel in einer Teezeremonie, bei der es auf jeden einzelnen Handgriff ankommt.

 

  • Nichts anzustreben

Zen bedeutet zu tun, was der Augenblick jetzt verlangt, ohne schon an den nächsten zu denken. Wichtig ist, von dem Gefühl der Zeit loszulassen und sich von Druck und Stress zu lösen.

 

Zen Meditation – Zazen

 

Der wichtigste Weg zum Erleben und Genießen des gegenwärtigen Augenblicks führt über die Meditation, so wird der Begriff „Zen“ jedenfalls meist übersetzt. Die wichtigste Praxis im Zen heißt „Zazen“ und bedeutet so viel wie die Meditation im Sitzen. In zahlreichen Klöstern kann man Zazen beim Japan-Besuch ausprobieren. Dabei sitzen die Praktizierenden auf einem Kissen, die Beine im Lotussitz verschränkt. Diese Haltung ermöglicht ein entspanntes, aufrechtes Sitzen (wenn man seine Beine einmal dazu überredet hat, diese Sitzhaltung einzunehmen). Die Hände liegen dabei mit sich leicht berührenden Daumenspitzen ineinander. Der Blick geht schräg nach vorn. Die Augen sind halb geöffnet. Diese Position zu halten klingt im ersten Moment nach Arbeit, lange dauert es aber nicht, bis der Körper in den „Zazen“-Zustand gelangt.

 

 

Angeleitete Meditation im Hakujukan des Eiheji Tempels in Fukui

 

Zen auf der Japanreise entdecken

 

Immer mehr Japanreisende nutzen die Möglichkeit, sich für ein paar Stunden, Tage oder Wochen in die meditative Atmosphäre eines japanischen Zen Klosters zurückzuziehen, um der Hektik des Alltags zu entfliehen und sich auf sich selbst zu besinnen und zu entspannen. Es gibt inzwischen zahlreiche Klöster in Japan, die Zen Aufenthalte auch in englischer Sprache für Touristen anbieten. Besucher können hier den einfachen Lebensstil der buddhistischen Mönche erleben und in der Regel auch an Morgengebeten, Zeremonien und Meditationen teilnehmen – natürlich unter der Prämisse, dass man sich an die Regeln des Tempels hält.

 

Die besten Zen Klöster in Japan für einen Schnupperaufenthalt

Ob Zen-Profi oder -Neuling, wer in Japan unterwegs ist, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, mal in einem waschechten Zen Kloster vorzuschauen. Da Zen die am weitesten verbreitete Form des Buddhismus in Japan ist, können im Land der aufgehenden Sonne zahlreiche spannende Zen Klöster entdeckt werden. Die besten japanischen Klöster für eine Zen Erfahrung sind folgende:

 

Antaji in der Nähe von Kyoto

 

In der Präfektur Hyogo, nordwestlich von Kyoto, liegt der buddhistische Tempel Antaiji, der Zen interessierten Besuchern dreitägige „Schnuppertage“ sowie mehrjährige Aufenthalte anbietet. Dieses Kloster wird seit 2002 vom bekannten deutschen Zen Buddhismus Meister Noelke Muho geleitet. Hier gehören neben der frühmorgendlichen Meditation auch die Mitarbeit im Kloster zum Tagesprogramm der Gäste.

 

Horakuan in der Nagano Präfektur

 

Eine andere Tempelanlage, die einen Abstecher auf der japanischen Zen Reise wert ist, in der ebenfalls englisch und deutsch gesprochen wird, ist der Horakuan Tempel in der Präfektur Nagano in den Japanischen Alpen. Er wird von der deutschstämmigen Priesterin Dorothee Eshin Taskatsu geleitet, die seit 2004 alleine auf dem Tempel Gelände lebt. Von April bis Dezember bietet sie Tages- und Wochenendprogramme, aber auch längere Retreats an. Privatpersonen oder kleinen Reisegruppen wird die Möglichkeit geboten, in der idyllischen Tempelanlage zu übernachten. Das Zazen an diesem zurückgezogenen Ort in den Bergen ist eine besondere Art des Erlebens.

 

Shoganji Zen Retreat auf Kyushu

 

Auf der Insel Kyushu nicht weit von Oita City entfernt liegt das Shoganji Zen Retreat, dessen buddhistische Tempelanlage bereits seit über 600 Jahren existiert. Gelegen in einem wunderschönen Bambuswald und nur ca. fünf Minuten vom Strand entfernt, werden die Besucher bei einem Mindestaufenthalt von fünf Tagen, gemeinsamen Mahlzeiten, Meditation, Yoga, aber auch Arbeiten als Teil des Klosterlebens erleben und können die Lehre des Zen Buddhismus somit auf eine vollständige und einzigartige Art und Weise erfahren. Die Tempelanlage wird vom Zen-Mönch Jiho Kongo ganz alleine geführt und bietet den Gästen Übernachtungsmöglichkeiten in vier typisch japanisch spartanisch eingerichteten Zimmern mit Tatami-Matten.

 

Soto Zen im Eiheiji Tempel

 

Eine der wohl bedeutendsten und eindrucksvollsten Klosteranlagen nicht nur Japans, sondern der ganzen Welt und Hauptsitz der Soto Zen Schule, ist der Eiheiji Tempel in der Präfektur Fukui. Laubengänge verbinden die über 70 Gebäude, in denen immer zwischen 200 und 250 Mönche leben. Hier gibt es zwar nur kurze Zazen-Einführungen für westliche Gäste, die vielleicht nicht bei jedem die gewünschte Zen Erleuchtung bringen, doch die Schönheit dieses Klosters rechtfertigt einen Besuch an diesem Ort allemal.

 

Der Ablauf beim Aufenthalt in einem japanischen Zen-Kloster

 

In der Regel bieten Zen-Kloster ihren Gästen einfache, traditionelle Zimmer im japanischen Stil mit Tatamimatten und Schiebetüren. Geschlafen wird meist auf einem Futon, der nachts auf dem Tatamiboden ausgerollt wird. Toiletten und Waschbecken werden von den Gästen geteilt, manchmal auch mit den Mönchen. In einigen Tempeln sind die Bäder im Onsen-Stil nach Geschlechtern getrennt.

 

Die Tempel laden ihre Gäste häufig ein, an Morgengebeten teilzunehmen, die meist um 6 Uhr morgens beginnen und etwa 30 bis 60 Minuten dauern. Je nach Kloster können Besucher die Praxis des Zazen am eigenen Körper erfahren oder auch an den alltäglich anfallenden Arbeiten in einem Kloster mitwirken und so lebensnah teilhaben.

 

Obwohl sich viele japanische Klöster und Tempel mittlerweile für Besucher und Interessierte geöffnet haben, gibt es nach wie vor Regeln sowie detaillierte Ablaufpläne, an die sich auch Touristen halten sollten, um den Mönchen ihren Respekt zu zeigen und somit das volle Zen Erlebnis erfahren zu können.

Please Choose Your Language

Browse the JNTO site in one of multiple languages