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Hiroshima – Ausflugstipps für die Umgebung abseits der Main Sights von Angela Troisi

25. Mai 2023

 

In den letzten Wochen drehte sich im Blog und auf unseren von Angela betreuten Social Media Kanälen viel um die Stadt Hiroshima. Im neuen Blog gibt es jetzt noch ein paar Tipps für alle, die von dort aus einige Ausflüge unternehmen wollen.

 

Hiroshima – Mehr als nur eine Stadt

 

Der G7-Gipgel in Hiroshima ist gerade erst zu Ende gegangen und ich hatte schon einige Gelegenheit die Reise nach Hiroshima in den letzten Blogs Revue passieren zu lassen (mehr als meine Dezember-Reise, über die ich eigentlich auch noch schreiben wollte.) Es fühlte sich aber tatsächlich ein bisschen so an, als hätte ich Wochen in Hiroshima verbracht, weil sehr viele intensive Erlebnisse so direkt hintereinander passierten. Und nachdem ich den letzten Wochen vor allem, meine Erlebnisse in der Stadt Hiroshima verarbeitet habe, wollte ich euch zumindest auch noch ein paar Tipps für Ausflüge in die Umgebung geben (die fast alle auch noch ihren eigenen Blog wert wären, aber die Kollegen möchten auch mal wieder zum Schreiben kommen) und von denen einige jetzt tatsächlich meine nächste Reiseplanung etwas umgeschmissen haben, denn für einige Orte und Aktivitäten blieb einfach gar nicht genug Zeit diesmal. Zum Glück hatte ich auch – und wer uns auf Instagram folgt, weiß es schon, nette Begleitung bei zumindest einigen meiner Abenteuer. Diana Casanova, die für JapanDigest schreibt war für einige Tage gemeinsam mit mir unterwegs und hat bereits einige unserer Erlebnisse in eigenen Artikel verarbeitet, die ich auch unten verlinken werde.

 

Sake Brauerein in Saijo | Bild: Angela

 

Bester japanische Sake in Saijo

 

Ein guter Tagesausflug, der sich leicht von Hiroshima aus machen lässt und sogar direkt auf der Strecke zwischen Hiroshima Stadt und dem Flughafen Hiroshima liegt, ist die Fahrt nach Saijo. Wenige Deutsche werden den Ort vom Namen her direkt zuordnen können, doch Sake Liebhaber werden vielleicht zumindest wissen, dass die Hiroshima Präfektur als eines der drei großen Brauzentren für den besten Sake gilt (neben Nada und Fushimi). Der japanische Reiswein wird hier in acht aktiven Brauereien gebraut und die Brauerein prägen das Stadtbild. Nicht nur die genannten Sake Liebhaber können hier einiges über den Brauvorgang und die dahinterstehende japanische Kulturtechnik lernen. Der Besuch und die Führung durch die Sake Brauerei Kamoizumi hat bei mir weiter mehr Eindruck hinterlassen, als ich zunächst gedacht hätte. Nicht nur war die Führung mit Eigner Maegaki Kazuhiro einfach wirklich sehr interessant, unterhaltsam und lehrreich, auch hatte man hier das Gefühl wirklich herzlich empfangen zu werden. Das alte Haus des Großvaters schließt hier noch direkt an die Brauerei an – nicht das einzige Zeichen für die lange Tradition, die hier durch die Hallen weht. Der Sake, der uns gereicht wurde, ist auch sehr zu empfehlen – und besonders lecker war auch ein mit Sake angesetzter Ume-shu (was hier oft fälschlicherweise als japanischen „Pflaumenwein“ bezeichnet wird), den ich mir dann auch direkt als Mitbringsel für meinen Mann mitgenommen habe.

 

Sake probieren und vergleichen bei Kamoizumi in Saijo | Bild: Angela

 

Aber nicht nur Kamoizumi lädt Besucher ein. Ein Spaziergang durch die Stadt und zu den anderen Brauerein – alle direkt an ihren schlanken, rostfarbenen Backsteinschornsteinen zu erkennen, lohnt sich. Es gibt sogar einen eigenen Sake-Sightseeingweg, Sakagura-dori, der auch Einblicke in die Geschichte des Ortes und die Entwicklung der Sake-Braukunst gibt – und natürlich noch mehr Gelegenheit zu Sake-Verkostung und -Kauf.

 

Spaziergang im Zeichen des Sake auf der Sakagura-dori | Bild: Angela

 

Mehr zu unserem Besuch der Brauerei und den Informationen zu Saijo findet ihr auch in Dianas Artikel auf JapanDigest.

 

Kure und Mitarai

 

Direkt am Anfang unserer Ausflugstour durch die Umgebung um Hiroshima ging es auf eine Bootsfahrt in die Seto-Inlandsee. Mit dem luxuriösen SEA SPICA-Rundfahrtschiff machten wir einen Ausflug nach Mitarai – vorbei an der bekannten Hafenstadt Kure, wohin einige andere Mitreisende, dann auch noch einen Abstecher machen konnten und konnten auf dem Weg die Beindruckende Landschaft genießen.

 

Das Maskottchen von Kure | Bild: Angela

 

Kure – eine Region mit dem wahrscheinlich seltsamsten Maskottchen, das ich je gesehen habe – ist in Japan bekannt als wichtiges Zentrum des Schiffsbaus und der Stahlproduktion. Noch heute ist es einer der Stützpunkte der Japan Maritime Self-Defence Force (JMSDF) also der japanischen Marine. Anime-Fans kennen vielleicht die ein oder andere Version von „Space Battleship Yamato“ (Uchū Senkan Yamato), Gamer haben in „World of Warships“ vielleicht auch schon einmal das Kriegsschiff Yamato genutzt, das sehr abstrahiert auch das Space Battleship inspirierte. Dieses Kriegsschiff wurde in Kure gebaut und vom Stapel gelassen und heute gibt es noch ein Museum rund um die in Japan bekannte Geschichte der Yamato. Als wir mit der Fähre an die Stadt heranfuhren konnten wir tatsächlich die Besatzung eines der aktiven Marineschiffe beim Appell beobachten. Heute findet man in Kure übrigens ebenfalls bekannten Sake – nämlich den der Brauerei Sempuku.

 

Wir machten auf jeden Fall eine Abstecher hinüber nach Mitarai, einer kleinen Inselstadt, die noch zu Kure gehört und wo das Flair einer vergangenen Zeit zu spüren ist. Häuser, die bis zu 200 Jahre alt sind, und Straßenzüge, die einen beim Spaziergang in das frühe 20. Jahrhundert zurück zu versetzen scheinen, bestimmen das Stadtbild. Wer einmal das Gefühl eines verschlafenen japanischen Ortes erleben will, in dem die Zeit still zu stehen scheint, der ist hier richtig. Aufmerksamkeit bekam der Ort gerade erst, weil er im oscarprämierten japanischen Film „Drive My Car“ zum Schauplatz wurde. Der Protagonist übernachtete hier auf der Insel in der Unterkunft Kangetsuan Shintoyo, nachdem sich der Regisseur direkt in den kleinen Ort verliebte.

 

Straße in Mitarai | Bild: Angela

 

Ich kann es verstehen. Die Atmosphäre war schon etwas ganz besonderes. Und schon hier viel uns eines direkt auf: Zitrusfrüchte. Mandarinen, Orangen – und so viele Sorten von denen wir noch nie gehört hatten. Die Gärten waren getupft mit orangenen Früchten und Anwohner boten sie in Kisten in Tüten gepackt für einige hundert Yen (ein paar Cent) zum Verkauf an. Ich hätte hier gerne mehr Zeit verbracht und jeden Winkel erkundet und fotografiert.

 

Onomichi und Setoda – nicht nur Stationen auf dem Shimanami Kaido

 

Ein weiterer Stop für mich war diesmal auch Setoda auf der japanischen Insel Ikuchijima. (Hier werden die Zitrusfrüchte gleich nochmal relevant, versprochen). Die Insel kann über ein Brückensystem, das wir schon vom Sightseeing-Schiff aus bewundern konnten, mit dem Auto erreicht werden. Von Hiroshima aus in etwa 1 ½ Stunden. Die Brückenstraße, bekannt als Shimanami-Kaido, die hier in den Ort und dann zur nächsten Insel führt, ist bei Reisenden aus einem anderen Grund bekannt. Der Shimanami Kaido mit einem eigenen über die Brücken führenden System für Fahrräder, ist bekannt als einer der schönsten Radwege Japans – wenn nicht sogar der Welt. Denn wie viele Radwege führen schon übers Meer?

 

Tatsächlich kann man hier mit dem Rad von der japanischen Hauptinsel Honshu direkt zur kleineren Hauptinsel Shikoku fahren – ein ausgeklügeltes System an Leihstationen macht auch Leihen und Rückgabe an verschiedenen Orten möglich. Wer also nicht mit dem Auto kommen möchte, der kann auch mit dem Fahrrad kommen. Eine gut zwei- bis dreistündige Tour (man kann auch mit der Fähre kommen) ist es von Onomichi bis Setoda, wo man auf dem insgesamt 70 Kilometer langen Fahrradweg eine Rast oder sogar eine Übernachtung einlegen kann.

 

Straße vor dem Azumi Setoda Ryokan bei Nacht | Bild: Angela

 

Das Azumi Setoda Ryokan empfängt Gäste dort mit ganz besonders ausgefeiltem und modernen Luxus und unglaublich guter Küche! Wer verweilt kann auf der Insel kann auch gleich noch viel mehr erleben. Das Azumi organisiert für seine Gäste ein ganz wundervolle Sonnenuntergangstour auf dem Binnenmeer, die uns – vier ausländische Gäste und zwei japanische Begleiter mit sehr guten Englischkenntnissen – zwischen den Inseln und Brücken hindurch zu wundervollen Aussichtspunkern führte – das ganze mit Snacks und Tee. Tatsächlich gehörte die Bootstour zu meinen persönlichen Highlights!

 

 

Sonnenuntergangsbootstour auf der Seto-Inlandsee des Azumi Setoda Ryokan | Bilder: Angela

 

Am nächsten Morgen hatten wir noch Zeit Setoda etwas zu erkunden und entlang der „Salzstraße“ zu spazieren. Wunderschöne Tempel gibt es hier und auch einen ganz besonderen Tempel- und Kunstkomplex – der Kosanji-Tempel mit dem „Hill of Hope“.

 

Diesmal war ich übrigens nicht in Onomichi – einem anderen berühmten Drehort japanischer Filme, und dem Startpunkt des Shimanami Kaido auf Honshu. Das heißt, ich war diesmal nicht richtig in Onomichi selbst, wir haben diesmal dort nur eine Rast eingelegt und in der Kog Bar des Fahrradhotels U2 zu Mittag gegessen. Das U2 ist ein wunderbar, modernes Übernachtungskonzept angeschlossen an Shops und Gastronomie in alten Lagerhäusern der Onomichi Hafenfront: der Clou, hier kann man sein Fahrrad direkt mit ins Zimmer nehmen und ein Radzubehörshop steht auch direkt zur Verfügung.

 

Onomichi ist für mich allerdings ein wirklich Tipp für jede Japanreise. Die Hafenstadt ist viel mehr als der Anfangspunkt eines Fahrradwegs. Vom Meer aus geht es hier durch verschlungene Gässchen und Treppen immer nach oben. Die alten Häuschen und Gässchen und der Ausblick laden einfach zu Erkunden ein und wegen der vielen hier ansässigen Katzen, wie die auch die „Stadt der Katzen“ genannt und viele Fotografen suchen hier das perfekte Katzenbild vor pittoresker Kulisse der zahlreichen Tempel, die wie gesagt auch schon Drehort verschiedener japanischer Filme war. Als Kirschblütenspot ist Onomichi ebenfalls eine Empfehlung auf der Japanreise.

 

Zitrusfrüchte in einem Lädchen in Setoda | Bild: Angela

 

Zitrusfrüchte überall

 

Und wie gesagt: Zitrusfrüchte. Mikan sind in Onomichi berühmt und Setoda liegt wie gesagt auf der Insel Ikuchijima – in Japan auch als „Zitroneninsel“ bekannt, weil hier ein riesiges Anbaugebiet von japanischen Bio-Zitronen ist, die in Japan für ihre gute Qualität bekannt sind. Aber mehr als dreißig andere Zitrusfrüchte in verschiedensten Größen bekommt man hier. Entlang der Einkaufsstraße gab es viele kleine Lädchen, die die frischen Früchte anboten oder Süßigkeiten und andere Produkte mit Orangen- und Zitronengeschmack anboten. Eine kleine Einkaufstour lohnt sich!

 

Hier könnt ihr Diana und mir dabei lauschen wie wir von der Zitrusvielfalt schwärmen.

 

Straße in Takehara | Bild: Angela

 

Takehara und die Haseninsel

 

Eine Empfehlung uns bisher fast noch ein Geheimtipp, zumindest außerhalb Japans ist die Stadt Takehara. Auch Elisa vom Japan-Blog Japanliebe hat einen Side Trip in ihrem Gastbeitrag für uns erst vor einigen Monaten wärmstens empfohlen. Und zwar nicht von ungefähr: Die einstmals für Sake-Produktion und Salzhandel bekannte Stadt bietet eine wunderschöne wirklich überaus gut erhaltene Altstadt und einige imposante Sehenswürdigkeiten.

 

Nostalgisches Stadtbild in Takehara | Bild: Angela

 

Von hier aus kommt man übrigens einfach zum Ablegehafen Tadanoumi und von dort mit einer Fähre auch nach Okunoshima – der japanischen Haseninsel. Diese heißt nicht etwa wegen ihrer Form so, sondern wegen den Häschen, die Besucher hier schon am Hafen freudig erwarten. Niedlich und nicht ganz so frech wie die Rehe in Nara und auf Miyajima, sind die kleinen Hoppler. Wie viele Hasen hier genau unterwegs sind, weiß man nicht. Die Hasen wissen aber, dass sie mit Futter rechnen können und sind mitunter sehr zutraulich sind!

 

Hoppler auf der japansichen Haseninsel

 

Wusstet ihr, dass Hiroshima auch Nationalparks hat?

 

Das sind übrigens nur einige Tipps für Hiroshima und Umgebung. Die Präfektur bietet wirklich einiges an Geheimtipps. Wenige Reisende wissen zum Beispiel wie viel Natur einen hier im Japan Urlaub erwartet. Deshalb noch ein kleiner Reisetipp von mir zum Abschluss: Plant etwas mehr Zeit für den Besuch Hiroshimas ein, als ein Tag für Friedenspark und Miyajima. Neben den schon genannten Spots können Outdoorenthusiasten nämlich auch Abstecher in den Nishi-Chugoku Sanchi Quasi-National Park machen, nach Gehoku, zur Sandankyo Schlucht oder nach Bihoku!

 

Kommentare und Feedback

 

Wie steht es mit euch? Seid ihr neugierig geworden? Ich jedenfalls war nicht das letzte Mal in Hiroshima! Tatsächlich plane ich schon wieder einen Abstecher – diesmal nach Tomonoura und Onomichi (auch zum Fahrradfahren) und dann auf jeden Fall zum Okonomiyaki essen in die Stadt Hiroshima selbst. Lasst mich gerne wissen, wo es euch hinzieht und welche Punkte für Ausflüge euch am meisten interessiert haben, indem ihr den Facebook-Post kommentiert oder uns auf Instagram zum Beispiel unter dem Takehara-Live schreibt! Ich antworte dort auch gerne selbst auf euer Feedback.

 

 

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